Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine
Papst Franziskus hat mit den Worten „Die leer stehenden Klöster gehören nicht uns, sie sind für das Fleisch Christi da, und das sind die Flüchtlinge“ in besonderer Weise auch die Ordensgemeinschaften zu einem Engagement in der Flüchtlingshilfe aufgefordert.
Zwar gibt es tatsächlich nur wenige leerstehende Ordenseinrichtungen in Deutschland, doch eine Vielzahl an Gemeinschaften hat dennoch bereits Möglichkeiten geschaffen, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. In Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen auf den verschiedenen Ebenen, insbesondere den Landratsämtern und Gemeinden, arbeiten sie daran, möglichst vielen der geflüchteten Menschen eine Unterbringung zu ermöglichen. Neben Exerzitien- und Gästehäusern, die in der Regel größere Raumkapazitäten bieten, finden sich Unterbringungsmöglichkeiten auch in den Klöstern und Konventen selbst, in Wohnungen für Familien und in Einrichtungen, die sich in der Trägerschaft von Ordensgemeinschaften befinden. Nachfolgend einige Beispiele für Gemeinschaften, die bereits Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen haben.
Oberzeller Franziskanerinnen
„Bereits zu Beginn des Krieges gingen Spenden von Oberzell an die Franziskaner-Minoriten in der Ukraine sowie in Polen, um deren Einsatz für geflüchtete Menschen zu unterstützen. Freie Appartements im Haus Antonia Werr in Würzburg wurden der Stadt für die Unterbringung Geflüchteter zur Verfügung gestellt. Eine Schwester hat in ihrem Konvent in der Würzburger Stadtmitte eine Familie aus der Ukraine aufgenommen. Auf dem Klostergelände selbst sind Schwestern umgezogen, damit ein Gebäude vollständig für geflüchtete Frauen frei wird. Wir haben hierfür einen ehrenamtlichen Helferkreis ins Leben gerufen und es wurde eine Koordinatorin eingestellt.“
Salvatorianerinnen: Seelsorge und Alltagshilfe
Die Salvatorianerinnen der deutschen Provinz nutzen das Provinz- und Gästehaus in Kerpen-Horrem, um dort aus der Ukraine geflüchtete Menschen aufzunehmen. Ende Mai werden dies rund 60 Personen. Die Zahl schwankt, da einzelne Personen und Familien durch die engagierte Arbeit der Stadt Kerpen immer wieder in eigene Wohnungen ziehen können, in denen sie mehr Platz haben.
Die Schwestern, allen voran Sr. Waltraud Mahle, kümmern sich für ihre Gäste um den Schulbesuch, Kinderbetreuung, Amtsgänge etc. Sie helfen ihnen in Deutschland anzukommen und den Alltag zu organisieren.
Im Kloster Hegne am Bodensee finden ukrainische Flüchtlinge Unterkunft
"Seit Mitte März 2022 wohnen im Haus Hildegard, dem früheren Gästehaus des Klosters, fünf ukrainische Frauen. Sie haben sich inzwischen gut eingelebt, die beiden Töchter gehen zur Schule und die Mütter haben eine Arbeitsstelle gefunden.
Ebenfalls im März sind aus einem weiteren Haus im Klosterareal sechs Schwestern in andere Häuser umgezogen. Die frei gewordene Etage wurde für die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge hergerichtet. Dort leben inzwischen 7 Frauen aus der Ukraine mit einem Kind und einem Hund. Die Gäste kamen sowohl aus anderen Unterkünften in Deutschland, als auch direkt aus der Ukraine. Zur Website der Gemeinschaft
Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern)
Die Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) nehmen an mehreren Orten in ihrer Provinz geflüchtete Ukrainerinnen und ihre Kinder auf, unter anderem in München, Nürnberg, Bamberg, Neumarkt, Obernzell und Bühl. „Oft können wir mit unseren Einrichtungen vor Ort, den Pfarreien (Kindergärten) und vielen Ehrenamtlichen auf gute Strukturen zurückgreifen und erleben eine großartige Zusammenarbeit“, berichten die Schwestern. Überdies unterstützen sie weiterhin Hilfstransporte durch medizinisches Material und Geräte sowie finanziell. Einzelne Schwestern arbeiten hauptberuflich oder ehrenamtlich in den geschaffenen Unterstützungsmöglichkeiten mit. Zur Webseite der Niederbronner Schwestern
Benediktinerabtei St. Ottilien
Die Mönche von St. Ottilien unterstützen den Landkreis bei der Aufnahme von geflohenen Menschen aus der Ukraine. Die ersten werden bereits vom Exerzitienhaus verpflegt. Geplante Kurse konnten kurzfristig ins Exerzitienhaus verlegt werden, so dass im Ottilienheim bis zu 50 Ukraine-Flüchtlinge eine erste Unterkunft finden. Im Rhabanus-Maurus-Gymnasium St. Ottilien bereitet die Schulleitung unterdessen zusammen mit Lehrern und Unterstützern Schritte für eine sinnvolle Integration der geflüchteten Schülerinnen und Schüler in den Schulkontext vor. Zur Website der Erzabtei
Franziskanerinnen von Sißen
Seit Mitte März beherbergen die Franziskanerinnen von Sießen aus der Ukraine geflüchtete Menschen. Knapp 30 Geflüchtete finden im Haus Franziskus eine Obhut. Die Kleinste heißt Alexandra und ist mit der Mutter und zwei weiteren Geschwistern seit dem Tag nach ihrer Geburt auf der Flucht. Es sind Kleinkinder, Jugendliche und Mütter angekommen; die älteste Frau ist 51 Jahre alt. "Durch die Aufnahme von Flüchtlingen ins Kloster kommen wir mit sehr vielen hilfsbereiten Menschen aus der Stadt Bad Saulgau und Umgebung in Kontakt", berichten die Schwestern. Weitere Menschen aus der Ukraine sind im Klostergut Harpfetsham der Franziskanerinnen untergebracht. Zur Internetseite der Gemeinschaft
Franziskanerinnen von Schönbrunn
Die Franziskanerinnen von Schönbrunn haben eine Wohn-Etage im Haus St. Elisabeth freigemacht. Diese Unterkunft soll von 15 oder mehr Menschen längerfristig genutzt werden können, zunächst bis zum Jahresende 2022. Um die Hilfe effektiv zu gestalten, haben sich die Schwestern mit den drei Gemeinden Haimhausen, Hebertshausen und Röhrmoos und dem Franziskuswerk zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Zur Website der Gemeinschaft
Salesianer Don Boscos
Die Salesianer Don Boscos in Deutschland nehmen wo es möglich ist Geflüchtete auf und versorgen sie in ihren Häusern. In einigen Einrichtungen der Deutschen Provinz sind bereits konkrete Hilfen angelaufen, dort sind bereits Menschen aus der Ukraine untergebracht worden.
Ein Team junger Menschen aus Benediktbeuern und München begleitet die geflüchteten Menschen und unterstützt sie bei alltäglichen Angelegenheiten. Freiwillige aus den Häusern der Salesianer Don Boscos organisieren Sammelaktionen oder Hilfskonvois. Zur Seite der Salesianer Don Boscos
Salvatorianerinnen Horrem
Im Kloster der Salvatorianerinnen Horrem sind derzeit 27 Zimmmer für Geflüchtete doppelt belegt. Zur Website der Gemeinschaft
Elisabethinerinnen Neuburg
Die Elisabethinerinnen des Klosters St. Elisabeth in Neuburg beherbergen derzeit fünf Ukrainerinnen. Sie wollen so viele weitere wie möglich aufnehmen. Zur Seite der Gemeinschaft
Schönstätter Marienschwestern (Liebfrauenhöhe, Rottenburg)
Bei den Schönstätter Marienschwestern sind sowohl ukrainische Flüchtlinge wie auch afghanische Ortskräfte mit ihren Familien untergekommen. Im Pilgerhaus in der Nähe des Urheiligtums wird eine ganze Etage mit 15 Doppelzimmern bereitgestellt. Auch das Tagungszentrum Marienland stellt mehrere Zimmer zur Verfügung. Zur Website