Ordensgemeinschaften in Deutschland

Welttag der Nächstenliebe

In Afghanistan blicken Menschen voller Sorge und Angst in die Zukunft, in Deutschland und Europa kämpfen viele mit den Folgen des Hochwassers, in Haiti hat das Erdbeben große Not verursacht. Menschen, die sich in einer Notlage befinden, gibt es viele – und auf unterschiedliche Weise versuchen viele andere zu helfen. Dabei müssen wir nicht in ferne Länder schauen: auch im alltäglichen Umfeld begegnen wir zahlreichen Nöten.

Um daran zu erinnern, wie wichtig der tatkräftige Einsatz für diejenigen ist, die in Not sind, haben die Vereinten Nationen den 5. September, den Todestag der heiligen Mutter Teresa, zum „Welttag der Nächstenliebe“ erklärt. Sie wollen Menschen und Organisationen dazu ermutigen, sich Not, Leid und Armut entgegenzustellen.

Als Mitglied einer missionarischen Ordensgemeinschaft bewegt mich dieser Tag ebenfalls. Unser Ordensgründer, der heilige Eugen von Mazenod, hat die Oblatenmissionare gegründet, um „den Armen die Frohe Botschaft zu verkünden“ (vgl. Lk 4,18).

Nächstenliebe ist eine missionarische Aufgabe. Wenn wir uns um diejenigen sorgen, die in Not sind, tun wir das nicht, weil wir in irgendeiner Weise „besser“ sind, sondern, weil Gott uns dazu sendet: es ist unser christlicher Auftrag, unsere Mission für diejenigen da zu sein, denen es schlecht geht. Und gerade weil Nächstenliebe unsere Mission ist, gehört die Verkündigung ebenso dazu. Vor allem, um den Menschen zu sagen, wer sie in den Augen Gottes sind: seine geliebten Kinder. Die Umstände legen vielleicht anderes nahe oder lassen diese zentrale Glaubensbotschaft in Vergessenheit geraten – darum braucht es Menschen, die anderen diese aufbauende frohe Botschaft sagen.

Es ist gut und notwendig, dass Menschen tatkräftig helfen und Nächstenliebe konkret werden lassen, durch Spenden, Mithilfe beim Wiederaufbau, konkrete Unterstützung in jeder Not. Aber es ist ebenso wichtig, dass wir den Menschen sagen und sie erfahren lassen, dass sie wertvoll und geliebt sind. Beides zusammen ist die Sendung, die Mission, die wir als Christen haben.

Über den Autor

P. Jens Watteroth ist Mitglied der Oblatenmissionare

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