Ordensgemeinschaften in Deutschland

Farbe bekennen am Weißen Sonntag

Den Kindern gegenüber, die heute zur Erstkommunion gehen, sind wir es schuldig, Farbe zu bekennen und Zeugnis zu geben von unserem Glauben an die Gegenwart Gottes in der Eucharistie.

Ein junger Mann beobachtete bei einer Fronleichnamsprozession die für ihn ungewohnte Verehrung der Eucharistie. Ein Gedanke ließ ihn nicht los: „Entweder ist diese Hostie ein bloßes Stück Brot und Toren sind, die ihm solche Ehrfurcht bezeugen. Oder sie enthält wirklich den wahren Leib Jesu Christi, und warum ehre ich sie dann nicht auch?“

Dieses Erlebnis hatte der spätere Naturwissenschaftler, Arzt und Theologe Niels Stensen im Jahr 1666. Es war der Anstoß zu seiner Konversion. Im Jahr 1988 sprach Papst Johannes Paul II. ihn selig.

Ein Erlebnis aus unseren Tagen: Im Liturgieausschuss eines Pfarrgemeinderates ging es um die Gestaltung der Eucharistiefeier. Der noch neue Pfarrer äußerte den Wunsch, dass sich die Messdiener wie alle Gemeindemitglieder während der Wandlung hinknien statt stehen zu bleiben. Eine Rückfrage an den Pfarrer lautete: „Glauben Sie denn wirklich, dass da etwas passiert?“

„Entweder … Oder …“. Nur eine Antwort ist möglich, auch auf die Frage, „ob da etwas passiert“. Den Kindern gegenüber, die heute, am Weißen Sonntag, oder in den kommenden Wochen zur Erstkommunion gehen, sind wir es schuldig, Farbe zu bekennen und Zeugnis zu geben von unserem Glauben an die Gegenwart Gottes in der Eucharistie, von der Bedeutung der Eucharistie für unser Leben und von unserer Sehnsucht nach diesem Sakrament, wenn wir es infolge der Pandemie nicht empfangen können. Dabei kann uns ein Wort des seligen Niels Stensen helfen:

„Schön ist, was wir sehen,

schöner, was wir erkennen,

über alles schön ist, was wir nicht fassen.“

Über die Autorin

Sr. M. Andrea Walterbach ist Generaloberin der Missionsschwestern vom heiligen Namen Mariens.

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