Ordensgemeinschaften in Deutschland

Für die Suchenden

Vor einigen Wochen hieß es in einer Umfrage, für 61 % der Menschen sei Religion nicht wichtig, aus welchen Gründen auch immer. Andere gibt es, bei denen ein neues Interesse an Religion aufkeimt. Wo kann ein suchender Mensch Spuren christlichen Lebens entdecken oder überzeugten Christen begegnen?

Er könnte sich in kirchlichen Gruppen und Veranstaltungen informieren, christliche Familien und Glaubensgemeinschaften kennenlernen oder den synodalen Weg der Kirche verfolgen.

Er könnte beobachten, wie Gemeindemitglieder miteinander umgehen, schauen, wie Vergebung und Versöhnung, Nächsten- und Feindesliebe gelebt werden, entdecken, wie Priester und Bischöfe ihr Amt wahrnehmen, wie Haupt- und Ehrenamtliche zusammenarbeiten oder wie das Gebet im täglichen Leben vorkommt.

Wenn er Glück hat, sammelt er positive Erfahrungen und trifft in unseren Gemeinden und Gemeinschaften Menschen, die für das Evangelium brennen, die in lebendiger Beziehung zu Gott leben und bewusst ihren Glauben gestalten – so wie die Christen, von denen es in der Apostelgeschichte heißt, sie waren „ein Herz und eine Seele“ (Apg 4,32).

Leider wird er auch negative Erfahrungen machen. Manchmal enttäuschen auch wir Ordenschristen andere, die auf der Suche sind. Lassen wir nicht zu, dass das so bleibt.

Wir alle dürfen Lernende sein, auch in unserem Bemühen, unserem christlichen Anspruch gerecht zu werden. Die Heilige Schrift gibt uns die Richtung vor. Im Evangelium dieses Sonntags hören wir: „Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein“ (Mk 10, 43f). Ein Leben mit solchem Vorzeichen überzeugt, auch heute. Wenn wir versuchen, so zu handeln, sind wir gewiss auf einem guten Weg, Glaubensboten für suchende Menschen zu sein.

Über die Autorin

Sr. M. Andrea Walterbach ist Generaloberin der Missionsschwestern vom heiligen Namen Mariens

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