Kolumne: Die Aufgabe und Botschaft eines Namens

Mit dem Fest der Taufe des Herrn endet die Weihnachtszeit. Dieser Tag lenkt unseren Blick auf das Ereignis im Jordan, als Jesus von Johannes getauft wurde. Im Lukasevangelium heißt es dazu „eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ (LK 3,22). Der Name Jesus bedeutet wörtlich „Gott rettet“. Doch der Name Jesu ist weit mehr als eine bloße Bezeichnung. Er ist ein Programm, eine Botschaft.
Auch unser eigener Name trägt eine tiefgreifende Bedeutung. Er ist Ausdruck unserer Einzigartigkeit, Identität und Würde. In der Taufe wird er zu einem Zeichen von Gottes bedingungsloser Liebe und Zuwendung. Durch die Taufe werden wir außerdem in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Diese Gemeinschaft ist keine anonyme Masse, sondern besteht aus einzigartigen Persönlichkeiten, die zusammenwirken.
Mein eigener Taufname, Dorothea, bedeutet „Geschenk Gottes“. Wie viele Taufnamen wurde auch er nach einer Heiligen gewählt, die als Vorbild im Glauben dient. Unser Name erinnert uns daher nicht nur an unsere Einzigartigkeit, sondern auch daran, dass wir auf unserem Lebensweg niemals allein sind. In der christlichen Gemeinschaft und in der Verbundenheit mit den Heiligen finden wir Begleitung und Stärkung.
Der Festtag der Taufe Jesu, zu Beginn des neuen Jahres, ist eine gute Gelegenheit, uns selbst zu fragen: Was macht meinen Namen besonders? Welche Aufgabe oder Berufung könnte sich in ihm verbergen? Als Getaufte folgen wir dem Beispiel Jesu und sind gerufen, die Welt mitzugestalten – sei es in unseren Familien, im Beruf oder in der Begegnung mit anderen Menschen. Jeden Tag aufs Neue bietet sich uns die Chance, Gottes Liebe sichtbar zu machen – im Kleinen und im Großen.