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Kolumne: Die Macht der Liebe

Wenn ich im Urlaub bin, gehe ich sehr gern in die Natur. Besondere Erholung finde ich beim Beobachten der Wolkenkonstellationen am Himmel. Vor ein paar Jahren habe ich dabei eine besondere Konstellation beobachtet und fotografiert. Die Wolkendecke über der Ostsee öffnet sich und mit viel Fantasie sieht man von den Wolken eine Taube an den Himmel gemalt. Darüber öffnet sich der Himmel.

Die Taube gilt als Symbol des Friedens. Das Jahr 2025 hat so begonnen, wie das Jahr 2024 geendet hat. In vielen Teilen unserer Welt herrscht Krieg, in der Ukraine, in Israel und Palästina, in Syrien und vielen anderen Ländern. Menschen sehnen sich nach Frieden und Heil. Vom afroamerikanischen Gitarristen und Sänger Jimmi Hendrix ist der Satz überliefert:

„Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden.“

Der Apostel Paulus, dessen Bekehrung wir gestern gefeiert haben, schreibt im 1. Brief an die Korinther im 13. Kapitel über das Wesen der Liebe:

  • Liebe hat Geduld
  • Liebe ist freundlich
  • Liebe kennt keinen Neid
  • Liebe macht sich nicht wichtig und sie bläht sich nicht auf
  • Liebe ist nicht taktlos und auch nicht egoistisch
  • Liebe lässt sich nicht zum Bösen reizen
  • Liebe ist traurig über jedes Unrecht das geschieht
  • Liebe ist erfreut, wenn die Wahrheit siegt
  • Liebe erträgt alles, sie glaubt und verliert nie die Hoffnung
  • Liebe ist beständig und ewig.

In einem Brief an seine Tochter Lieserl schreibt Albert Einstein dass die Liebe die mächtigste aller Kräfte ist. „Durch die Liebe lebt und stirbt man. Liebe ist Gott und Gott ist die Liebe.“ Und weiter schreibt er: „Vielleicht sind wir noch nicht bereit, eine Liebesbombe zu bauen, ein Artefakt, das mächtig genug ist, all den Hass, die Selbstsucht und Gier, die den Planeten plagen, zu zerstören. Allerdings trägt jeder Einzelne in sich einen kleinen, aber kraftvollen Liebesgenerator, dessen Energie darauf wartet, befreit zu werden.“

Ich bin davon überzeugt, dass Einstein mit dieser Einschätzung recht hat, dass alle Menschen einen kleinen Liebesgenerator in sich haben, dessen Energie darauf wartet, befreit zu werden. Das gibt mir Mut über alle anderslautenden Nachrichten über die Entwicklungen in unserer Welt daran zu glauben, dass die Macht der Liebe über Hass und Krieg siegen kann und dass Frieden möglich ist. Seit März 2022 beten wir mit den Mitarbeitenden unseres Krankenhauses und Mutterhauses jeden Mittwoch um 12.00 Uhr in unserer Mutterhauskirche gemeinsam um den Frieden in der Welt. Regelmäßig nehmen an diesem Gebet auch einige der aus der Ukraine geflüchteten Menschen teil, die in unserem Mutterhaus Zuflucht gefunden haben. Ich glaube fest daran: Die Welt wird Frieden finden, wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt.

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Über die Autorin

Sr. M. Katharina Mock ist Generaloberin der Vinzentinerinnen.

Hier geht es zur Website der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzen von Paul in Paderborn.