Ordensgemeinschaften in Deutschland

Kolumne: "Herr, nimm auch uns zum Tabor mit"

„Herr, nimm auch uns zum Tabor mit“, werden wir am zweiten Sonntag in der österlichen Bußzeit hören wie jedes Jahr, was die drei Apostel auf dem Berg der Verklärung erlebt haben. Ihr Meister wollte ihren Glauben stärken und ihnen Kraft für das bevorstehende Ärgernis seines Kreuzestodes geben. Sie verstanden allerdings noch nicht, was es bedeutete „von den Toten auferstehen“. So schwiegen sie zunächst über dieses wunderbare Gesehene. Petrus kommt später in seinem Brief darauf zurück.

Auch uns werden manchmal vielleicht Tabor-Stunden und Stärkung im Glauben geschenkt. Aber auch wir haben der Stimme aus der Wolke zu folgen: „Dieser ist mein geliebter Sohn.“ Auf ihn gilt es zu hören. Die Verklärung ist ein intimes Geschehen, eine Ausnahme, die man nicht festhalten und der man keine Hütte bauen kann. Nur ein kurzer Moment wird das göttliche Geheimnis gelüftet, und schon hat sie der Alltag wieder. Die Verklärung nimmt uns nicht die Schatten und Mühsal des Alltags weg, sondern versorgt uns mit Energie und Hoffnung. Die Verklärung ist eine Station auf dem Leidensweg Jesu. Einmal wird uns Jesus zum Tabor mitnehmen und die ewige Verklärung zeigen, wie es oft auf dem Gesicht von gerade Heimgegangenen zu erkennen ist.

Wie Mose und Elia mit Jesus sprachen, so begegnen uns in dieser kommenden Woche der hl. Josef, der für Jesus auf Erden die Vaterstelle vertreten hat. Wir BenediktinerInnen feiern am 21. März den Heimgang Benedikts, auch Patron Europas genannt. Gerade in dieser Zeit sollten wir besonders zu den Patronen Europas beten; zu Benedikt, Cyrill und Methodius, Birgitta von Schweden, Catarina von Siena und Edith Stein. Ihr alle Heiligen bittet für uns!

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Über die Autorin

Sr. Magdalena Löffler OSB ist Priorin des Klosters St. Lioba.

Hier geht es zur Website des Klosters Lioba.