Kolumne: Licht-Zeit
Wir stehen am Beginn der Adventszeit. Und obwohl vielen Zeitgenossen unser kirchliches Tun fremd geworden ist, ist die Adventszeit ihnen doch auf eine gewisse Weise vertraut. Zumindest dass die Adventszeit besonders und anders ist, als die restliche Zeit des Jahres, das ist vielen Zeitgenossen bewusst. Und so schmücken sie die Einkaufsstraßen mit einer besonderen Beleuchtung, zieren die Gärten ihrer Häuser mit Lichterketten, hängen in den Fenstern ihrer Wohnungen einen strahlenden Herrnhuter Stern auf und zünden in ihren Wohnzimmern die Kerzen des Adventskranzes an, auch wenn sie sich selbst nicht als gläubige Christen bezeichnen würden. Das Licht soll die Finsternis vertreiben, jetzt, wo die Tage kürzer werden. Und es wärmt die Herzen.
Auch wenn für diese Menschen die Adventszeit nicht die Vorbereitungszeit auf das Kommen des Herrn ist, auf eine bestimmte Weise berührt sie diese Zeit. Vielleicht haben sie in den Tiefen ihrer Seele eine Ahnung, was diese besondere Zeit meint. Vielleicht bietet die Sehnsucht nach Licht uns Christen eine Möglichkeit, anzuknüpfen und Auskunft zu geben, dass wir uns in dieser Zeit des Advents auf das Fest vorbereiten, in dem wir feiern, dass Gottes Licht in unsere Welt und in unser Leben gekommen ist. Dass für uns Christen das Kind in der Krippe im Stall von Bethlehem das Licht ist, das die Nacht vertreibt. Dass für uns Christen der Gekreuzigte derjenige ist, der die Finsternis des Todes besiegt hat.