Kolumne: „Wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen...“

„Wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen...“ -
der Vers aus dem Johannesevangelium, den wir an diesem Sonntag hören, trifft mich gerade total. Bin ich doch derzeit ständig mit Umzügen, Wohnungsauflösungen, Vermietungen u.ä. beschäftigt.
Natürlich ist die konkrete Situation ausschlaggebend und die kann vollkommen verschieden sein:
Vor meinem inneren Auge tauchen ganz unterschiedliche Szenarien auf: die frisch renovierten Räume, die darauf warten beseelt zu werden – welch schöne Ausgangslage! Das Chaos inmitten von Umzugsschachteln, wo nur noch gilt: Augen zu und durch! Der angenehme Zustand, wo alles an Ort und Stelle seinen Platz gefunden hat. Wohnungswechsel – da heißt es sichten, sortieren, sich entscheiden und gegebenenfalls trennen bzw. sich neu einrichten. Als Sammler/Sammlerin ganz anders als als Minimalist/Minimalistin...
Oft keine leichten Prozesse; da regen einen irgendwann die 1000 Sachen auf, für die es eigentlich keine rechte Verwendung mehr gibt. Bis man sich entschieden hat, hat man alles schon x-mal in die Hand genommen und wieder zur Seite gelegt, so dass der Ärger über einen selber auch noch dazu kommt. Genauso nervt der Zustand im „Dazwischen“, wo nichts mehr zu finden oder greifbar ist... Ganz zu schweigen, von allem Organisatorischen und der ganz praktischen Schlepperei, den Handwerkern und deren Kalender, dem Staub und Dreck, den Schrauben, die am Ende übrigbleiben und den Türen, die nicht richtig schließen – die Liste ließe sich mühelos fortsetzen, bis alles wieder am rechten Fleck ist...
Wie tröstlich klingen da diese Worte: Wir werden kommen und Wohnung nehmen! Er ergreift die Initiative – egal wie aufgeräumt, chaotisch oder eingerichtet ich mich aktuell in meinem Lebenshaus fühle. Mitten hinein wird Er Wohnung nehmen. Zum Glück macht Er sich nicht abhängig von mir und meinen Baustellen; das Meine ist die Achtsamkeit inmitten aller Schachteln, Möbel und der unendlichen To - Do Liste.