Kolumne: Worüber soll man sich noch freuen?

Neulich war ich richtig fassungslos! Als ich hörte, dass die neue Bundesregierung Milliarden in die Infrastruktur stecken wird, dachte ich mir zunächst: na bitte, sie wollen etwas aus dem Ereignis der eingestürzten Brücke in Dresden lernen. Dann aber wurde ich sehr ernüchtert! Denn eine weitere Meldung machte mir klar, dass die Investition in die Infrastruktur vor allem im Zusammenhang mit der militärischen Verteidigung von Deutschland steht. Damit die Panzer und schwere militärische Ausrüstung auch von A nach B gelangen können. Ist das ein Alptraum der nicht endet? Nein, das ist die Wirklichkeit! Soweit ist es gekommen!
Der Aufruf vom Laetaresonntag ist dazu ein Kontrast, den ich nicht einordnen kann. „Freut euch“ – ja, worüber eigentlich? Ich überlege und besinne mich, was diese Einladung bedeuten kann. In der Lesung an die Gemeinde in Korinth heißt es: „Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ Neues ist also bereits geworden. Es ist! Selbst mein Kleinglaube kann das nicht zerstören.
Und so fielen mir viele Menschen ein, wo ich erlebe, dass sie bewusst oder unbewusst aus dieser Quelle heraus handeln. Das Neue ist geworden, wir sollen nicht leben wie Menschen die keine Hoffnung haben. Das hilft mir wertzuschätzen, wie verschiedene Politiker in Europa nicht müde werden zu suchen, zu ringen, wie es zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine kommen kann, wie die europäischen Länder zu einer neuen Beziehung mit den USA finden können. Wären diese Politiker und Politikerinnen ohne Hoffnung, dann würden sie sich dafür nicht stark machen.
Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden, das ist ein Licht, eine Kraft die vom Osterfest her strahlt. So trage ich die Bitte in meinem Herzen an diese Osterkraft zu glauben und auch in meinem Leben konkret werden zu lassen. Im Blick auf das Osterfest nehme ich die Einladung „freut euch“ gerne an.