Kolumne: Zu zweit mit einer Portion Frieden im Herzen

Jesus schickt sie los – jeweils zu zweit. Keine Heldentour, kein VIP-Status. Keine PowerPoints, kein Reisebudget, kein Trekkingrucksack. Noch nicht einmal ordentliche Wanderschuhe. Nur ein Gruß des Friedens auf den Lippen und jede Menge Hoffnung im Gepäck.
Ich stelle mir vor, wie Franz von Assisi vor über 800 Jahren das Evangelium von der Aussendung der Jünger gehört hat. „Das ist es!“, soll er begeistert gerufen haben, als ihm jemand diese Verse vorlas. Und dann? Dann machte er sich auf – mit seinen Brüdern, barfuß, ohne Geld, aber mit frohem Herzen. Mitten hinein in eine gespaltene Welt rief er: Pace e bene! – Frieden und alles Gute! Und die Leute dachten: „Der spinnt.“ Vielleicht tut Hoffnung genau das: Sie spinnt Fäden, wo andere das Netz zerschneiden. Sie geht los, obwohl die Nachrichten voll sind mit Gewalt. Sie glaubt an Frieden, obwohl der Lärm der Waffen lauter ist als das Gurren der Friedenstauben.
Jesus sagt: „Wenn ihr in ein Haus kommt, sagt als Erstes: Friede diesem Haus!“ Nicht: „Ist hier jemand katholisch?“ Oder: „Wer hat hier recht?“ Sondern einfach: Frieden! – Eine leise Revolution.
Zu zweit gehen sie los. Nicht allein. Denn Hoffnung ist nichts für Einzelkämpfer. Manchmal braucht man jemanden, der sagt: „Komm, wir gehen weiter.“ Besonders dann, wenn das Pflaster heiß ist und die Wüste groß.
Wir leben in einer Zeit, die lieber trennt als verbindet. In der Argumente zu Waffen werden und Meinungen zu Mauern. Aber vielleicht ist genau jetzt der Moment, in dem Jesus uns wieder losschickt. Uns! Am besten zu zweit – mit leichtem Gepäck und einem hoffnungsfrohen Herzen. „Heilt die Kranken“, sagt er. Vielleicht meint er auch: Heilt die Verzweiflung. Die Sprachlosigkeit. Den Zynismus. Heilt – mit einem Blick. Mit einem Teller Suppe. Mit einem Zuhören, das nicht gleich bewertet. Geduldig und liebevoll, auch wenn’s schwerfällt. Und wenn uns jemand fragt, was wir da eigentlich machen, sagen wir einfach: Pace e bene! Und gehen weiter. Hoffnungsfroh.