Ordensgemeinschaften in Deutschland

Tod des heiligen Benedikt von Nursia

An jedem Ort, zu jeder Zeit, kann jeder Mensch die Christusgestalt seines Lebens entdecken und so Christus in die Welt hinein tragen.

Am 21. März gedenkt die benediktinische Familie des Todes des heiligen Benedikt von Nursia.  Das Jahr ist ungewiss, dürfte aber um 547 sein. Der heilige Benedikt gilt als Patron der Sterbenden. In einem Gebet heißt es:
„Aufrecht im Oratorium stehend,

gestützt auf die Arme der Jünger,

hauchte Benedikt, der Geliebte des Herrn,

unter Worten des Gebetes seinen Geist aus.“

In einer Zeit, in der weltweit viele Menschen ohne Begleitung sterben, ist ein solches Bild ein großer Trost. Benedikt stirbt im Kreis seiner Mitbrüder, die Arme ausgebreitet. Er ist nicht allein, sondern schaut seinem Schöpfer entgegen.

Sechs Tage vor seinem Tod ließ Benedikt sein Grab öffnen. Der Tod ist ein Ereignis des Lebens, das es in den Blick zu nehmen gilt. Sechs Tage – das erinnert an die Schöpfungserzählung im Buch Genesis. Benedikts Leben ist vollendet, so dass er am siebten Tag in die Sabbattruhe Gottes eingehen kann. Und nicht zuletzt: Er stirbt stehend, wie Jesus am Kreuz. Ihm ist er gleich geworden im Leben und im Sterben.

Das ist der Auftrag für alle Christen: Jesus gleichförmig werden! Ob auf grooßer Weltbühne oder im kleinen Umkreis eines ganz normalen Lebens. Das Leben des heiligen Benedikt ermutigt uns, das Leben so anzunehmen, wie es ist. An jedem Ort, zu jeder Zeit, kann jeder Mensch die Christusgestalt seines Lebens entdecken und so Christus in die Welt hinein tragen. Das sollte Mut zum Leben geben, das kann Vertrauen schenken in das Sterben, das jedem Menschen bestimmt ist. Ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn (Röm 14,8).

Über den Autor

Abt Friedhelm ist Mitglied der Benediktinerabtei Kornelimünster.

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