Ordensgemeinschaften in Deutschland

Abschiedsbrief der DOK an Papst Benedikt XVI.

Heiliger Vater, mit Wehmut, aber auch mit großem Respekt und Verständnis haben wir Ihre Ankündigung aufgenommen, dass Sie auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, verzichten werden...

Heiliger Vater,

mit Wehmut, aber auch mit großem Respekt und Verständnis haben wir Ihre Ankündigung aufgenommen, dass Sie auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, verzichten werden. Im Namen der katholischen Ordensgemeinschaften in Deutschland möchten wir Ihnen unsere tiefe Dankbarkeit für Ihre Hirtensorge zum Ausdruck bringen.

Wir haben stets Ihr Wohlwollen gegenüber uns Ordensleuten verspürt. Mit der Kraft Ihres Wortes und durch Ihr Lebenszeugnis sind Sie uns ein geistlicher Lehrer und prophetischer Mahner. Sie haben uns bei vielen Gelegenheiten Mut zugesprochen und uns auf das Wesen unseres Dienstes für die Welt und die Kirche hingewiesen. So werden wir z. B. Ihre programmatische Rede im Freiburger Konzerthaus in nachhaltiger Erinnerung behalten, denn Sie sprechen darin Kernfragen christlichen Lebens an. Ihre Worte haben deshalb innerhalb der Orden in Deutschland eine breite Resonanz gefunden und die selbstkritische Frage ausgelöst, wie wir als Ordenschristen unser Verhältnis zur Welt leben.

Ihr beharrliches und unmissverständliches Drängen, die Schuld des Missbrauchs Minderjähriger, die auch Mitglieder unserer Gemeinschaften auf sich geladen haben, einzugestehen und den Betroffenen Hilfe anzubieten, war und ist uns ein schmerzhafter, aber heilsamer Stachel im Fleisch. Wir versichern Ihnen, dass wir den Weg der Umkehr und Versöhnung weiter gehen wollen.

ln Dankbarkeit bleiben wir Ihnen im Gebet verbunden.

Abt Hermann-Josef Kugler O. Praem
1. Vorsitzender der DOK

Sr. Miriam Altenhofen SSpS
Stellvertretende Vorsitzende

Sr. Walburga M. Scheibel OSF
Generalsekretärin