Ordensgemeinschaften in Deutschland

„Assistierter Suizid – ich bin so frei?!“

Podiumsgespräch der Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung, des Neuwieder Hospizvereins und des Ambulanten Hospiz Neuwied mit DBK-Vorsitzendem Bischof Georg Bätzing

Am 8. Oktober 2021 fand in die Hl.-Kreuz-Kirche in Neuwied eine Podiumsdiskussion zum Thema „Assistierter Suizid“ statt. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten das Gespräch, zu dem unter anderem die von den Waldbreitbacher Franziskanerinnen gegründete Hospiz-Stiftung eingeladen hatte. An der Diskussion beteiligte sich auch Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Nach einer Begrüßung durch Generaloberin Edith-Maria Magar, die Kuratoriumsvorsitzende der Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung, und den Vorsitzenden des Neuwieder Hospiz e.V., Hans-Peter Knossalla, ging es um die Fragen „Was hat die Neuregelung des assistierten Suizids für Konsequenzen für Krankenhäuser, Hospize und die Kirche?“, „Wie lässt sich die Gerichtsentscheidung in ein Gesetz gießen?“ und „Wie gehen Betroffene damit um?“. 

Bischof Bätzing betonte, dass Suizid keine Lösung sein könne. Stattdessen sei es wichtig, gefährdete Menschen zu begleiten, sie zu schützen und ins Leben zurückzuholen. Die Leiterin des Ambulanten Hospizes Neuwied, Anita Ludwig, sprach sich für einen klaren Orientierungsrahmen aus: „Unsere Grenze ist sehr klar, dass wir keine aktive Sterbehilfe oder aktive Hilfe beim Suizid anbieten werden“, so Ludwig. „Dennoch bedeutet die Entscheidung eines Menschen, sich beim Suizid Assistenz zu besorgen, nicht unbedingt das Ende unseres Begleitungsangebots.“ Es wurde darauf hingewiesen, dass ehren- und hauptamtliche Hospiz-Mitarbeiter aufgrund der Komplexität des Themas geschult und unterstützt werden müssten. Nur so sei ein sicherer Umgang damit möglich.

Am 26. Februar 2020 hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass jeder Mensch grundsätzlich ein Recht darauf habe, selbstbestimmt zu sterben. Damit wird die Beihilfe zum Suizid in Deutschland erlaubt, nachdem sie bislang eine Straftat darstellte.

(Mit Material von Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung)