Ordensgemeinschaften in Deutschland

Getanztes Gebet für die Welt in der Corona-Krise

In einem ausdrucksstarken getanzten Gebet bringen die Elisabethschwestern und Novizinnen der Gemeinschaft das Leben und die Not, die das Corona-Virus über die Menschen gebracht hat, vor Gott.

   

„O Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen!“, formulierte einst der bekannte Kirchenlehrer Augustinus. Dieses Zitat scheinen sich die indischen Schwestern der Kongregation der St. Elisabethschwestern zu Herzen genommen haben. In einem ausdrucksstarken getanzten Gebet bringen die Elisabethschwestern und Novizinnen der Gemeinschaft das Leben und die Not, die das Corona-Virus über die Menschen gebracht hat, vor Gott. Die Gebetssprache ist Hindi, eine der meistgesprochenen Sprachen der Welt. Im getanzten Gebet wird inneres Erleben in äußere Bewegung umgesetzt. Nicht allein mit Worten, sondern mit Leib und Seele bringen Menschen im Gebetstanz ihr Leben und ihre Erfahrungen vor Gott.

Der Orden der Elisabethschwestern wurde 1925 als "Schwesternschaft St. Elisabeth" von Mathilde Otto in Freiburg gegründet. Die Entstehungsgeschichte der Gemeinschaft ist eng verbunden mit der sozial-karitativen Tätigkeit ihrer Gründerin.

Anfang der 1960er Jahre traten indische Frauen in die Gemeinschaft in Deutschland ein, wo sie berufliche Ausbildung erhielten. Einige indische Schwestern blieben in Deutschland, andere kehrten in ihre Heimat zurück, um dort als Elisabethschwestern zu leben und zu wirken. Heute gibt es in Indien 14 Niederlassungen der „Sisters of St. Elisabeth“, die sich gemäß dem Gründungsauftrag sozial-karitativen Aufgaben widmen. 2013 wurde Sr. Lincy Poonoly zur ersten indischen Generaloberin der Gemeinschaft gewählt.

Gebetstext, Musik und Gesang stammen von Schwester Reshmi. Sie lebt in Indore im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh. Das Video zum getanzten Gebet findet sich hier auf Youtube.

Hier die deutsche Übersetzung des Gebetes:

Der Friede auf der ganzen Welt

ist wegen Corona gestört.

Gott, Du bist der Friede der Welt.

Befähige uns, Kanäle Deines Friedens zu sein.

Du hast uns durch die Corona-Krise  gezeigt,

wie machtlos wir sind, ohne Dich.

Unser Leben ist wie eine Blume,

lasst uns nicht stolz sein,

lasst uns demütig sein.

Religion und Geld

können dauernden Frieden und Freude nicht geben.

Lasst uns daher IHM vertrauen

und IHM alles überlassen.

Gott, Du bist das Licht der Welt.

Vertreibe  die Dunkelheit der Furcht

und die Angst vor Corona aus dieser Welt.

Lehre uns, den Frieden von Gott auszustrahlen

und Licht für die anderen zu sein.