Ordensgemeinschaften in Deutschland

Neues Kloster auf ehemaligem KZ-Gelände

Auf dem Gelände des ehemaligen KZ Esterwegen im Emsland soll ein Kloster der Franziskanerinnen von Münster St. Mauritz entstehen …

Auf dem Gelände des ehemaligen KZ Esterwegen im Emsland soll ein Kloster entstehen. Voraussichtlich im Herbst werden dort vier Mauritzer Franziskanerinnen einziehen, wie das Bistum Osnabrück mitteilte. Dafür wird ein nach dem Krieg von der Bundeswehr benutztes Gebäude umgebaut. Die Ordensfrauen sollen Besuchern des früheren Konzentrationslagers als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Der Landkreis Emsland hatte Anfang Mai auf dem sieben Hektar großen Gelände eine Gedenkstätte eröffnet. Die Kirche wolle mit der Gebetsstätte einen Beitrag gegen Gleichgültigkeit und Vergessen leisten, sagte Osnabrücks Generalvikar Theo Paul. Landrat Hermann Bröring (CDU) begrüßte den Einsatz der Kirche. Das Kloster unterstütze die Gedenkstättenarbeit. Das KZ Esterwegen wurde im Sommer 1933 als eines der ersten Konzentrationslager in Deutschland eingerichtet. Zunächst wurden hier NS-Gegner inhaftiert, darunter der Publizist und spätere Nobelpreisträger Carl von Ossietzky (1889-1938), der SPD-Politiker und später als NS-Widerstandskämpfer hingerichtete Julius Leber (1891-1945) sowie der Kabarettist Werner Finck (1902-1978). Ab 1937 wurden in Esterwegen Strafgefangene festgehalten. Das Gelände war eines der 15 so genannten Emslandlager oder Moorlager, in denen rund 30.000 Menschen starben. Im KZ Börgermoor bei Papenburg entstand das berühmte Häftlingslied „Wir sind die Moorsoldaten“. (Mit Material von KNA)

Internetseite der Franziskanerinnen Münster, St Mauritz: www.franziskanerinnen-muenster.de.