Ordensgemeinschaften in Deutschland

Ordens- Orte der Hoffnung im Bistum Stuttgart Rottenburg

In einer losen Reise stellt orden.de zum Heiligen Jahr ordensgetragene Jubiläumskirchen in Deutschland vor

Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Leitwort "Pilger der Hoffnung" und ruft Gläubige weltweit zur spirituellen Erneuerung auf. Aus diesem Anlass wurden seitens der Bistümer in Deutschland besondere Kirchen als „Jubiläumskirchen benannt -– besondere Orte, an denen Hoffnung geschöpft werden kann.

Auch von Ordensfrauen oder –männern betreute Kirchen sind unter den Jubiläumskirchen. Dieser Artikel stellt geistliche Ordens-Orte im Bistum Rottenburg-Stuttgart vor, die als Jubiläumskirchen benannt worden sind.  Auch die Ordensleute verstehend sich als „Pilger der Hoffnung“. Ihre Kirchen laden zu vielfältigen spirituellen Angeboten ein.

Die Clarentiner auf dem Dreifaltigkeitsberg

Der Dreifaltigkeitsberg ist seit 1415 ein Wallfahrtsort. Damals errichtete Bischof Konrad von konstanz die erste Kirche auf dem Berg. NAch Neubauten einer größeren Kirche wurde bereits 1699 überlegt ein Kloster auf dem Dreifaltigkeitsberg zu gründen. Jedoch scheiterte das Vorhaben und wurde erst 1923 realisiert, als die Kongregation der Söhne des unbefleckten Herzens Mariens (Claretiner) auf dem Dreifaltigkeitsberg einzogen und die Verwaltung übernahmen. Seit 1967 liegt die Verwaltung bei Missionarinnen des hl. Antonius Claret  brasilianischer Herkunft.

Täglich gibt es auf dem Dreifaltigkeitsberg das Angebot zur Beichte und sonntags wird zweimal zur Messe geladen. Außerdem wird ein kleines Angebot an ausgewählten Veranstaltungen über das Jahr hin angeboten.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Claretiner auf dem Dreifaltigkeitsberg.


Das Salvatorianerkloster auf dem Gottesberg

Das Kloster auf dem Gottesberg beruht auf einer ursprünglich kleinen Kirche auf dem Berg. 1709 wurde eine kleine Einsiedelei gegründet sowie eine Heilig-Grab-Kapelle und Nachbildung der heiligen Stiege gebaut. Darum bildete sich schnell eine rege Wallfahrtstradition. Bereits 1712 wurde die heutige Wallfahrtskirche errichtet. 1763 wurde der Gottesberg durch die Ankunft dreier Terziarierbrüder ein Kloster, wodurch auch die Heilig-Blut-reliquie auf den Gottesberg kam. Nach Aufhebung des Klosters durch die Säkularisation wurde der Gottesberg erst 1921 durch die Salvatorianer auf Bitten der Pfarrgemeinde ein Kloster. Diese führten 1928 dann den sogenannten Blutritt ein.

Am 11. Juli findet wie jedes Jahr am zweiten Freitag im Juli das traditionsreiche Heilig Blut Fest statt. Dabei reiten über 1200 Reiter mit Pferd, die sogenannten Blutreiter, und laufen einige tausend Pilger morgens von der Stadtpfarrkirche in Bad Wurzach auf den Gottesberg hoch, wo ein feierlicher Wallfahrtsgottesdienst gehalten wird. Im Mittelpunkt steht das Wurzacher Heilig-Blut-Reliquiar, einem blutgetränkten Tuchstück, welche sich seit 1763 auf dem Gottesberg befindet. Abschließend findet am frühen Nachmittag die Bergpredigt vor der Wallfahrtskirche statt. Durch die hohe Anzahl an Reitern ist der Blutritt die zweitgrößte Reiterprozession Mitteleuropas.

Hier geht es zur Website des Gottesberges.


Kloster Heiligenbronn

Ein weiterer Ort der Hoffnung des Bistums Rottenberg-Stuttgart stellt das Kloster Heiligenbronn dar.

Ursprünglich handelte es sich bei dem Gebiet des Klosters um einen Sumpf mit Bächen und Quellen. Seit dem 14. Jh. wurde einer dieser Quellen, genannt heiliger Brunnen, heilbringende Wirkung nachgesagt, wodurch Heiligenbronn zu einem Wallfahrtsort wurde. Bald wurde durch das Geld der Pilger eine kleine Marienkirche gebaut, die 1869 abbrannte. Bereits 1857 hatte der damalige zuständige Vikar David Fuchs ein Waisenhaus errichtet, welches er Schwestern des dritten franziskanischen Ordens übergab. Daraus entwickelte sich das Mutterhaus der Franziskanerinnen von Heiligenbronn. 1991 wurde die Stiftung St. Franziskus gegründet, die für die verschiedenen sozialen Angebote der Gemeinschaft verantwortlich ist.

Vom 25. Bis zum 30. August bieten die Franziskanerinnen des Klosters Heiligenbronn Wanderexerzitien zum Motto „Pilger der Hoffnung“ an. In Impulsen werden vor allem Weg- und Hoffnungsgeschichte aus der Bibel in den Mittelpunkt gestellt.

Weitere Informationen gibt es auf der Website des Klosters Heiligenbronn.


Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe

Seit 1953 befindet sich der Provinzsitz der Schönstätter Marienschwestern auf der Liebfrauenhöhe. Der Begründer der Schönstattbewegung, Pater Kentenich, war selbst zweimal auf der Liebfrauenhöhe. Die Krönungskirche bezeichnete er bei seinen Besuchen als die steingwordene Krone der Gottesmutter.

Auf der Liebfrauenhöhe wird ein breites Sortiment verschiedener Veranstaltungen angeboten: Am 5. April, 14. Juni und am 25. Oktober findet jeweils ein Pilgertag statt. Am 17. Mai wird ein spiritueller Pilgerweg für junge Frauen im Alter von 18 ­bis 30 Jahren angeboten, am 26. Juni besteht die Möglichkeit zur Begehung eines kleinen Pilgerwegs am Abend. Vom 3. bis zum 7. September finden Pilgerexerzitien statt. Am 27. September wird der Pilgerheiligtumstag begangen. Vom 17. bis zum 19. Oktober wird eine Pilgerfahrt nach Schönstatt angeboten.

Weitere Informationen befinden sich auf der Website der Schönstatt-Zentrums Liebfrauenhöhe.


Das Kloster der Franziskanerinnen von Sießen

Nicht die Kirche Sankt Markus sondern die Klosterkapelle Sankt Franziskus des Klosters der Franziskanerinnen von Sießen wurde als Ort der Hoffnung ausgewählt. Im Gegensatz zur barocken Kirche erscheint die von Sr. M. Sigmunda May ausgestaltete Kapelle in schöner Einfachheit und Schlichtheit. Hier wird täglich das Allerheiligste ausgesetzt und auch das Sießener Gnadenkreuz kann in der Kapelle angebetet werden. Außerdem bieten die Schwestern jeweils am 31. Mai sowie 27. September "Pilgern mit dem Fahrrad" an.

Das Kloster in Sießen blickt auf eine lange und reiche Geschichte zurück. Seit 1260 ein Kloster der Dominikanerinnen wurde es 1803 als Folge der Säkularisation aufgelöst. 1860 zog die von den Franziskanerinnen von Dillingen abstammende Kongregation in das ehemalige Kloster in Sießen ein und machte es zu ihrem Mutterhaus, welches bis heute besteht.

Die Website der Franziskanerinnen von Sießen findet sich hier.


Ein Jahr der Hoffnung

Alle diese von Ordensgemeinschaften getragenen Geistlichen Orte und Kirchen bieten im Heiligen Jahr 2025 besondere Gelegenheiten zur geistlichen Erneuerung. Die Ordensleute schaffen an diesen Orten "geistliche Oasen“. Pilgerinnen und Pilger sind eingeladen, diese Orte zu besuchen und in der Gemeinschaft des Glaubens neue Hoffnung zu schöpfen.