Ordensgemeinschaften in Deutschland

Südsudan: Tod und Zerstörung – Don Bosco Hilfe stößt an Grenzen

Ordensleute harren in der Gefahr aus.

SÜDSUDAN Aufgrund der eskalierenden Gewalt im Südsudan suchen immer mehr Menschen Zuflucht bei den ortsansässigen Salesianern Don Boscos. Das meldet die Ordensgemeinschaft aus ihrem Büro in Bonn. Auf dem Don Bosco Gelände in Juba hat sich die Zahl der Flüchtlinge fast verdoppelt. Mehr als 4.000 Menschen, vor allem Frauen und Kinder suchen dort Schutz vor Artilleriebeschuss und willkürlicher Gewalt.

„Es wird immer schwieriger, Lebensmittel zu beschaffen und die Preise steigen stündlich. Ein großes Problem ist auch, dass es  keine Ärzte gibt. Zusammen mit den Schwestern versuchen wir eine medizinische Grundversorgung zu leisten, was aber mit unseren knappen personellen Ressourcen immer schwieriger wird, “ so Pater David Tullimelli SDB in Juba. Tausende Menschen schlafen zurzeit in der Kirche und den Don Bosco Schulgebäuden, weil ihre Häuser zerstört sind und sie Angst vor weiteren Übergriffen haben.

Die Salesianerbrüder versuchen gemeinsam mit den Don Bosco Schwestern die Flüchtlinge mit Essen und Wasser zu versorgen. „Wir hoffen sehr auf internationale Unterstützung, denn hier spielt sich eine menschliche Tragödie ab“, so Pater David.  Die Flüchtlinge hätten praktisch  alles verloren. Fast jeder hätte den Verlust eines Familienangehörigen zu beklagen und viele Kinder würden vermisst. Zudem seien viele Flüchtlinge traumatisiert.

„Ihre Geschichten zu hören, ist schrecklich, aber sie brauchen jemanden, der ihnen zuhört“, so der Salesianerpater. Die meisten ausländischen Mitarbeiter werden zurzeit evakuiert. Für Tullimelli ist das keine Option. Die Salesianer werden bleiben, da sie hier am meisten gebraucht werden.

Die katholische Ordensgemeinschaft ist an vier Standorten im Südsudan in der Jugendhilfe und der Gesundheitsversorgung tätig. Die Arbeit begann in den 80er Jahren. In Juba und Wau leiten die Salesianer eine der wenigen technischen Berufsschulen des Landes. Schon seit mehreren Jahren ist die Pfarrei in Juba Anlaufstelle zahlloser Flüchtlinge aus entfernteren Teilen des Landes. Auch in Wau im Norden des Landes warten rund 5000 Menschen auf internationale Hilfe.

orden.de ist im Kontakt mit einigen weiteren Ordensmenschen aus anderen Gemeinschaften, die im Südsudan leben und wirken. Sie berichten von ähnlich schockierenden Dingen. Einige von ihnen stehen offenbar unter Beobachtung und sind in akuter Lebensgefahr. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, keine weiteren Details ihrer Schilderungen zu veröffentlichen.