Ordensgemeinschaften in Deutschland

Synodale gegen menschenverachtende Sprache

Offener Brief der Ordensleute im Synodalen Weg an alle Synodalen

Die seitens der Deutschen Ordensobernkonferenz für den synodalen Weg benannten Synodalen dringen in einem offenen Brief an alle Mitglieder des Synodalen Weges auf die Verwendung einer achtsame Sprache in ihren eigenen Texten und in den sozialen Medien. Die Wortmeldungen sollten "auf keinen Fall abwertend gegenüber anderen Meinungen" sein. Orden.de dokumentiert im Folgenden das Schreiben: 

Brief an alle Synodalen

Liebe Mitglieder im Synodalen Weg!
Die Eindrücke unserer Zweiten Vollversammlung in Frankfurt sind noch frisch, genauso wie die Reaktionen darauf in den verschiedensten sozialen Medien.
In Frankfurt war trotz unterschiedlicher und auch gegensätzlicher Meinungen, der Respekt vor dem anderen zu spüren. Es hat uns sehr ermutigt und gefreut, dass die vorgelegten Fragen mit allen diskutiert werden konnten und dass das jeweilige Abstimmungsergebnis anerkannt wurde. Dagegen finden sich im Internet und in den Printmedien viele Kommentare auf Statements im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg, die hasserfüllt, verletzend und menschenverachtend sind.
Uns erschreckt dies sehr, und wir möchten dagegen klar Stellung beziehen. Gemeinsam mit Ihnen würden wir gerne überlegen, wie wir dagegen vorgehen können.
Dass Sprache auch Gewalt sein kann, daran haben wir uns in der letzten Versammlung immer wieder erinnert.
Wir Ordensleute möchten darauf dringen, dass wir bei unseren eigenen Meldungen, Texten, Blogs, Posts … in den sozialen Netzen sehr achtsam mit Sprache umgehen, damit diese auf keinen Fall abwertend gegenüber anderen Meinungen sind. Vielleicht gelingt es uns so, zu einer gewaltfreien Kommunikation beizutragen. Dabei kann es hilfreich sein, wenn wir uns daran gegenseitig immer wieder aufmerksam erinnern.
Bei den Medien, die wir bespielen und mit denen wir zusammenarbeiten, haben wir für die Kommentarspalten zumindest anteilhaft Verantwortung zu tragen. Wir sollten uns dafür einsetzen, auch dort für eine angemessene Kultur zu sorgen.
Wie wir als Synodalversammlung insgesamt mit menschenverachtenden Kommentaren in den sozialen Netzen umgehen können - über diese Frage würden wir gerne mit Ihnen in einen fruchtbaren Ausrausch treten.
Insgesamt haben wir viel Hören und Verstehen erlebt und möchten diese Atmosphäre zu unser aller Wohl gern bewahren.
In geschwisterlicher Verbundenheit, Ihre Schwestern und Brüder aus den Ordensgemeinschaften

Sr. Franziska Dieterle OSF
Br. Simon Hacker OP
P. Stephan Kessler SJ
Sr. Katharina Kluitmann OSF
Sr. Philippa Rath OSB
P. Bruno Robeck OCist
Sr. Bettina Rupp SSpS
Sr. Nicola Maria Schmitt OSV
Sr. Maria Stadler MC
Br. Thomas Wierling