Ordensgemeinschaften in Deutschland

Vermittler zwischen Gott und den Menschen

150 Ordenschristen und Mitglieder geistlicher Gemeinschaften bei Online-Veranstaltung der "Ottmaringer Tage"

    

Seit einigen Jahren sind die "Ottmaringer Tage" ein fester Termin im Kalender vieler Ordensgemeinschaften geworden - eine Gelegenheit des Austausches, der kritischen Reflexion aber auch der gegenseitigen Ermutigung. Dieses Jahr war eine reale Begegnung in der gewohnten Form Corona-bedingt nicht möglich und ein Nachmittag mit geistlichen Impulsen, künstlerischen Beiträgen und anderen Formen des virtuellen Austausches war eine dankbar genutzte Alternative. Etwa 150 Ordenschristen und Mitglieder geistlicher Gemeinschaften aus 10 verschiedenen Ländern - von Norwegen bis Südafrika - aus mehr als 35 teils konfessionell verschiedenen Gemeinschaften waren am 7. Juli über Video-Konferenzschaltung miteinander verbunden.

Kardinal João Braz de Aviz, Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und die Gesellschaften apostolischen Lebens, musste seine Teilnahme absagen, drückte aber seine persönlichen Grüße in einem lebendigen, sehr persönlichen Video-Interview aus. Die Ordenschristen stünden laut Papst Franziskus für Prophetie und Provokation und diese Erfahrung wünsche er den Anwesenden und freue sich, wenn sie so ein Zeugnis für eine Kirche würden, die auf Gemeinschaft ausgerichtet ist.

Als Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz wandte sich Sr. Katharina Kluitmann an die Teilnehmenden. Sie hatte im Vorbereitungsteam der Video-Tagung mitgewirkt und zitierte aus einem Gedicht der jüdischen Schriftstellerin Nelly Sachs, die ebenfalls von Propheten spricht, die "einbrechen durch Türen der Nacht". Auf die heutige Zeit bezogen sieht sie diese Propheten in den Geflüchteten und Missbrauchten, in den Vergessenen und Unterdrückten. Wenn Papst Franziskus die Ordenschristen heute als Propheten bezeichne, dann sei diese Aufgaben nur möglich "an der Seite dieser Propheten der Nacht". Außerdem ist sie überzeugt: "Wir brauchen einander, um Kirche zu sein als Gemeinschaft. Die alten und neuen Charismen, die vielen Kirchen, sie brauchen einander, um sich zu ermutigen und aufzurütteln, sich anzustacheln und weiterzutreiben".

Weitere Referenten des online-Treffens waren die evangelische Ordensfrau Sr. Nicole Grochowina, der Kulturwissenschaftler Herbert Lauenroth und der Innsbrucker Theologe Roman Siebenrock. (Mit Material der Fokolarbewegung, die das Treffen organisiert hat)

Zur Seite der Initiative "Ottmaringer Tag für Ordenschristen" im Internetauftritt der Fokolar-Bewegung

Vortragsskripte sowie ein gut 90-minütiger Videomitschnitt der Veranstaltung können hier bei Dropbox eingesehen bzw. heruntergeladen werden.

Foto: Fokolar-Bewegung