Ordensgemeinschaften in Deutschland

"Wegweiser in unruhigen Zeiten? Leuchtturmprojekte der Orden" Ordenskorrespondenz 3/2021 erschienen.

Die neue Ausgabe der Ordenskorrespondenz widmet sich herausragenden Projekten von Ordensgemeinschaften.

Die neue Ausgabe der Ordenskorrespondenz hat den Themenschwerpunkt "Leuchtturmprojekte". Aber ist es heute überhaupt (noch) legitim, eine Leuchtturmfunktion für die Ordensgemeinschaften in Anspruch zu nehmen? Sind die Projekte der Ordensgemeinschaften nicht allzu oft Strohfeuer, die in der gegebenen Situation schnell wieder verlöschen? Oder umgekehrt: Haben sie nicht auch als "Projekte auf Zeit" ihre Berechtigung?

Im Vorwort des Heftes kommen DOK-Generalsekretärin Sr. Agnesita weitere Bilder in den Sinn: "'Zelt Gottes unter den Menschen' ist eines der biblischen Bilder für die Kirche. Das Bild bringt gut auch das Selbstverständnis vieler Ordensgemeinschaften zum Ausdruck. Ihre Häuser und Projekte sind präsent - mitten in der Gesellschaft teilen sie ihre Spiritualität, laden zum Gebet oder zum Mitleben ein oder wenden sich den Menschen in ihrer jeweiligen Situation zu."

Auch in den Beiträgen im Heft setzt sich die Reflexion fort. So stellt P. Markus Mönch in seinem Beitrag über die Neugründung der Kommunität seiner Gemeinschaft in Berlin fest: "Schon früh wurden wir in unserer Ordensprovinz als das Leuchtturmprojekt der Kongregation bezeichnet ... Aber dabei ist es nicht geblieben. Wir sind nämlich mehr als ein Leuchtturmprojekt geworden. ... Unser Projekt einer Pastoral für die Suchenden hat sich vielmehr zu einem sicheren Hafen für die Nacht, zum Be- und Entladen, zum Rüsten und zur Ertüchtigung entwickelt."

Die Kreuzschwestern in Hegne finden für ihren Suchprozess, der in der Gründung der "Theodosius Akademie" mündete, das biblische Bild von der "Stadt auf dem Berg". Auch der einleitende Artikel von Tobias Kläden reflektiert die Assoziationen, die mit der Metapher vom Leuchtturm verbunden sind. Aus seiner Sicht ist es eine zentrale Aufgabe der Ordensgemeinschaften, die Gottesfrage in der Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Wenn dies gelingt, ist für ihn das Bild von den Leuchttürmen legitim. Ordensprojekte wollen - auch einer pluralen Gesellschaft wie der unseren - Wegweisung anbieten.

Die Ordensgemeinschaften sind sich dabei bewusst, dass auch sie - gemeinsam mit allen anderen Menschen - auf einem Suchweg sind. In Deutschland und Europa machen sie ihre Angebote heute neben einer Vielzahl völlig unterschiedlicher religiöser und säkularer "Anbieter". Sr. Agnesita: "Wenn sie dies aber authentisch und glaubwürdig tun, so meine ich, dass sie damit auch heute noch Sinn stiften und auf Gott als die jenseits der säkularen Welt liegende Dimension verweisen." Die im aktuellen Ordenskorrespondenz-Heft versammelten Beispiele geben davon Zeugnis.