Ordensgemeinschaften in Deutschland

#synodenblog: Achtung – Missverständnis!? - von Pater Johannes Kaufmann SDB

Um wen und was geht es bei dieser Synode? Um die jungen Menschen? Und wie alt dürfen sie sein? Sind sie mit zehn Jahren noch zu jung, um gehört zu werden oder Zielgruppe zu sein, und mit 30 Jahren zu alt?

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Um wen und was geht es bei dieser Synode? Um die jungen Menschen? Darum, dass sie in die Kirche gehen und gläubig sind? Darum, dass sie etwas zu sagen haben? Darum, dass unser Glaube wieder modern wird?

Und um welche junge Menschen soll es denn gehen? Die Studierten, die am Rande Stehenden oder etwa um die, die eine kirchliche Berufung in sich tragen? Und wie alt dürfen sie sein? Sind sie mit zehn Jahren noch zu jung, um gehört zu werden oder Zielgruppe zu sein, und mit 30 Jahren zu alt?

Die gestrige Predigt des Papstes in der Eröffnungsfeier der Jugendsynode hat mich unsicher gemacht. Geht es ihm für unsere Kirche nicht um etwas viel Umfassenderes? Geht es ihm nicht um die Kirche selber, um das Erbe der Heilsgeschichte Jesu? Ist für ihn die Entfremdung der jungen Menschen von der Kirche weniger ein Problem von deren Sprachfähigkeit oder Modernität, sondern vielmehr ein Zeichen, dass die lebendige Botschaft Jesu austrocknet und stirbt?

Wie kann es sein, dass Kirche, die doch irdische Gestalt der Dynamik der Liebe Gottes ist, welche die Welt verändert, sie menschlicher macht und SEIN Reich anbrechen lässt, die jungen Menschen nicht mehr erreicht? Wie kann dies sein?

Für mich war die gestrige Predigt zur Eröffnung der Synode ein Ruf an die Bischöfe, an die Synodenteilnehmer, an jeden von uns, dem Geist Gottes, seiner Lebendigkeit, seiner kreativen Dynamik wieder Raum zu geben. Erinnert Euch an die Begeisterung des Anfangs, an die Begeisterung Eurer eigenen Berufung, an den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils. Beginnt, neu Kirche zu träumen, genährt vom Traum Gottes, der das Heil aller Menschen will, der die Liebe in Fülle ist, der immer jung ist.

Christ zu sein, bedeutet jung zu sein. Es bedeutet, voller Hoffnung, Freude, Begeisterung und Neugier zu sein. Es bedeutet, getragen von der Osterfreude die Welt zu entdecken, zu gestalten und ihr Zukunft zu schenken. Deshalb sind wir Christen eigentlich der Jugend so nah, die diese Lebenshaltung doch aufgrund ihrer Lebensphase so sehr verwirklicht.

Um wen und was geht es also bei der Synode? Möglicherweise geht es um eine echte Conversio. Kehren wir wieder zurück zur Lebendigkeit der Jugend, auch und gerade wenn wir schon älter sind. Durch eine Conversio, die in der Begegnung mit Jesus Christus geschieht, aber die wir auch in der Begegnung mit den jungen Menschen, in den Gesprächen mit ihnen, im Auf-sie-Hören erfahren dürfen.

Damit für uns Christen und die Kirche gilt, was das Lied „Der Hoffnung Gesicht“ so wunderbar ins Wort bringt.  

Der Hoffnung Gesicht

1. Ihr seid der Heimat Gesicht,
den Heimatlosen Licht,
der Beginn einer neuen Welt.

KV: II: Keine neue Welt, die den Himmel verspricht,
keine neue Zeit, die das Heute vergisst.
Eine Welt, die leben lässt! :II

2. Ihr seid der Hoffnung Gesicht,
den Hoffnungslosen Licht,
der Beginn einer neuen Welt.

KV: II: Keine neue Welt, die den Himmel verspricht,
keine neue Zeit, die das Heute vergisst.
Eine Welt, die leben lässt! :II

3. Ihr seid der Zukunft Gesicht,
den Ahnungslosen Licht,
Der Beginn einer neuen Welt.

KV: II: Keine neue Welt, die den Himmel verspricht,
keine neue Zeit, die das Heute vergisst.
Eine Welt, die leben lässt! :II

Text: Thomas Laubach; Musik: Thomas Quast
(Aus: God for Youth, Benediktbeurer Liederbuch, Nr. 616)

Zum Anhören: Der Hoffnung Gesicht - https://www.youtube.com/watch?v=FhjxlyJL0II

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