Ordensgemeinschaften in Deutschland

#synodenblog - von P. Johannes Kaufmann SDB

P. Johannes Kaufmann SDB kommentiert die Jugendsynode für orden.de. Was er sich vom Bischofstreffen im Rom erwartet, lesen Sie hier:

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Pater Johannes Kaufmann SDB ist seit Jahren Feuer und Flamme für die Jugendarbeit. Für orden.de kommentiert er in den kommenden Wochen die Jugendsynode in Rom. Pater Johannes ist seit 2004 Salesianer Don Boscos und war bis 2017 Leiter des Don Bosco Hauses in Chemnitz. Seine Passion: benachteiligten Kindern und Jugendlichen Platz für Träume zu geben und ihnen neue Horizonte zu erschließen. Heute ist der Ordensmann Provinzbeauftragter für die Jugend- und Berufungspastoral der Salesianer. Pater Johannes sieht seine Aufgabe darin, „durch Ideen, Aktionen und verschiedene Impulse mitzuhelfen, dass der Geist Don Boscos, seine Liebe zu den jungen Menschen in all unserem Tun lebendig ist. Es gilt also, dieses salesianische Feuer der Liebe immer neu anzufachen“, verriet er im vergangenen Jahr dem Don Bosco Magazin in einem Interview.

Gespannt!

Mit diesem Wort möchte ich diesen Blog eröffnen. „Gespannt“ ist mein Inneres vor dieser Synode, aber auch vor dieser Aufgabe, hier Gedanken, Eindrücke und den einen oder anderen Kommentar zu diesem Ereignis als Ordensmann für und mit den jungen Menschen schreiben zu dürfen.

Das Bild eines Seiles, das unter gewaltiger Spannung ist und kaum nachgibt, scheint mir die Situation vor dieser Synode gut zu beschreiben. Zwischen hohem Aufwand, vielen Erwartungen und Hoffnungen unseres Papstes und der Kirche und dem „Was soll das alles? Es ändert sich doch sowieso nichts! Hier treffen sich doch nur alte Männer und die jungen Menschen können doch nur zuschauen!“ scheint kaum eine Brücke möglich.

Vergangenen Freitag durfte ich mit einer Gruppe die Ergebnisse einer Befragung von jungen Menschen aus unseren salesianischen Häusern dem Jugendbischof Stefan Oster SDB überreichen. Neben den vielen spannenden Aussagen, gerade auch der jungen Menschen am Rande, beeindruckte mich, wie wertvoll diese Begegnung den jungen Leuten war. Junge Menschen weit weg von der Kirche wollen die Begegnung mit Kirche, mit Orden, mit Menschen des Glaubens. Sie schreinern selber von sich aus ein Kreuz für den Bischof und die Synode. Und es erschrickt und erfreut mich zugleich, wenn der Jugendbischof im Gespräch mit diesen Jugendlichen feststellt, dass er für solche Begegnungen viel zu wenig Zeit findet. Hier liegt der große Erfolg dieses bisherigen vorsynodalen Prozesses, dass, auch wenn immer noch optimierbar, viel Kommunikation und Begegnung zwischen jungen Menschen und Kirche stattfand und stattfindet.

Ich wünsche mir, dass diese Synode ein Auftakt und kein Endpunkt für diesen Prozess des Dialoges mit der Freude, Hoffnung und den Sorgen dieser jungen Welt wird.

Ich wünsche mir, dass unsere Ordensgemeinschaften und Ordenshäuser, dass unsere Kirche zu diesem Seil werden, welches gespannt ist durch die Spannungen unserer Zeit, in der gerade die jungen Menschen leben.

Ich wünsche mir, dass dieses Seil den jungen Menschen ermöglicht, wie Seiltänzer hinüberzuwandern in ein tiefes gelingendes Leben, hin zu Jesus Christus selber.

Ich bin gespannt!

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