Ordensgemeinschaften in Deutschland

Ende der Carl Orff-Festspiele in Andechs

Unüberbrückbare Differenzen in Bezug auf die künstlerische Ausrichtung begründen die Entscheidung.

ANDECHS Das Kloster Andechs wird nach der Saison 2015 die Carl Orff–Festspiele nicht weiterführen können. Grund sind laut einer Meldung auf der Homepage des Klosters schwerwiegende und nicht mehr zu überbrückende Differenzen zwischen dem Kloster und der Carl Orff-Stiftung im Blick auf die künstlerische Ausrichtung der Festspiele.

Die Entscheidung bedeutet einen tiefen Einschnitt im kulturellen Engagement des Klosters. Mehrfache Versuche, über die künstlerische Konzeption der Festspiele mit der Stiftung in einen fruchtbaren Dialog zu treten, haben leider zu keinem greifbaren Ergebnis geführt. Als Träger der Festspiele sind die Mönche sowohl auf die ausdrückliche ideelle Unterstützung wie auch die finanzielle Förderung durch die Carl Orff-Stiftung angewiesen. Dagegen besteht die Stiftung als Inhaberin der Urheberpersönlichkeitsrechte Carl Orffs auf eine weitgehende Mitsprache bei der Inszenierung und Besetzung der Werke Orffs im Rahmen der Festspiele.

Die Carl Orff-Stiftung präferiert Aufführungen der Werke Orffs, die – nach eigener Aussage – „exemplarischen Charakter“ haben sollen. Die Stiftung sieht dies in der Werkauswahl und in den Inszenierungen des Künstlerischen Leiters Marcus Everding nicht gewährleistet.

Leider ließen sich die Differenzen trotz eines intensiven über fast zwei Jahre andauernden Gesprächsprozesses auf verschiedenen Ebenen nicht ausräumen.