Ordensgemeinschaften in Deutschland

Tausende Besucher beim ersten „Tag der offenen Klöster“

Gäste und Ordensleute vielerorts begeistert – Zeit auch für persönliche Gespräche – Begegnungen sollen weitergehen

Am gestrigen Samstag, 10. Mai 2014, fand der erste bundesweite „Tag der offenen Klöster“ statt - über 350 Klöster in Deutschland öffneten ihre Türen. Oft wurden Einblicke in Klosterbereiche ermöglicht, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. In großen Ordenshäusern und Abteien nutzten vielerorts mehrere hundert Menschen die Angebote. Auch in kleinen Kommunitäten nutzten viele Besucher die Möglichkeit zur direkten Begegnung mit den Ordensfrauen oder -männern. Insgesamt haben bundesweit viele Tausend Menschen die Klöster besucht. Bei überwiegend nasskaltem Wetter war es dabei nur in Teilen Süddeutschlands möglich, auch die Klostergärten und -innenhöfe für Begegnungen zu nutzen.

Erfreut zeigten sich die Schwestern und Ordensmänner durchweg über das große Interesse an der Lebensform als Ordensfrau oder Ordensmann. „Das Interesse an unserem Leben als Ordenschristen war sehr groß. Wir hatten viele offene Gespräche und das Angebot wurde begeistert aufgenommen", zieht zum Beispiel Franziskanerbruder Bonifatius Faulhaber aus Bad Kreuznach ein Fazit. „Es kamen Bekannte und Fremde, junge und alte und es war ein wunderschöner Nachmittag“, berichtet eine Ordensfrau.

Unter den Besuchern waren mancherorts Menschen, aus der direkten Umgebung der Klöster, die erstmals Gelegenheit hatten, die Ordensleute in ihrer Nachbarschaft und ihr Leben kennenzulernen. Der Tag bot zudem die Gelegenheit zur Begegnung mit Menschen anderer Religionen und Konfessionen und mit Nichtglaubenden, die mit großem Interesse teilnahmen. In manch einem Kloster schaute auch der Orts- oder Weihbischof vorbei.

Die Gründe, sich die Klöster anzuschauen, waren so unterschiedlich wie die Menschen, die kamen. Manche wollten einfach mal einen Blick hinter die Klostermauern werfen, andere interessierten sich für das Leben der Ordensleute. Wichtiger als die schönen klösterlichen Gebäude waren vielfach die persönlichen Gespräche und die Frage nach dem Leben im Orden. Dabei konnte mit mach einem Klischee oder Vorurteil über das Ordensleben „aufgeräumt werden“. Auch die Gäste brachten persönliche Lebensthemen mit.

Besucher wie Ordensleute äußerten sich positiv über die neugeknüpften Kontakte. „Wie gut, dass wir Sie in unserer Stadt haben.“, so ein Gast. „In Zukunft können wir auch anklopfen, ohne dass ‚Tag des offenen Klöster‘ ist“, meinte eine andere Besucherin.

Organisiert wurde der „Tag der offenen Klöster“ durch die Arbeitsgemeinschaft Berufungspastoral der Orden, eine Fachgruppe innerhalb der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK), in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Berufungspastoral der Deutschen Bischofskonferenz. In den kommenden Tagen wird eine Bildergalerie mit Fotos der Begegnungen auf der Internetseite www.tag-der-offenen-klöster.de freigeschaltet.

Die DOK möchte auch das „Jahr der Orden“, das Papst Franziskus im vergangenen November angekündigt hat, zur Begegnung mit den Menschen und der (post-)modernen Kultur nutzen und an die neu entstandenen Kontakte anknüpfen. Das „Jahr der Orden“ wird voraussichtlich am 21. November 2014 durch Papst Franziskus in Rom eröffnet. Gelegenheit zur Begegnung mit Ordensleuten wird in Deutschland zum Beispiel ein großes Ordenstreffen bieten, das vom 14. bis 17. Mai 2015 in Berlin stattfindet.