Ordensgemeinschaften in Deutschland

P. Engelmar Unzeitig CMM wird selig gesprochen

P. Engelmar war im KZ Dachau inhaftiert und setzte sich für das Wohlergehen der Mitgefangenen ein.

ROM/WÜRZBURG - Papst Franziskus hat Pater Engelmar Unzeitig CMM offiziell zum Märtyrer erklärt. Dies teilt das Presseamt des Vatikan am Freitag, 22. Januar 2016 mit.

 Mit der Seligsprechung, deren Datum noch bekannt gegeben wird, endet ein 25 -jähriger Prozess. Das Hauptverfahren für den Pater Engelmar der am 2. März 1945 infolge der freiwilligen Pflege von Typhuskranken im Konzentrationslager Dachau starb, wurde durch Bischof Dr. Paul-Werner Scheele am 26. Juli 1991 als Bekennerprozess eröffnet. Im Jahr 2009 erkannte Papst Benedikt XVI. Unzeitig den heroischen Tugendgrad zu und erklärte ihn zum verehrungswürdigen Diener Gottes. Im September 2011 eröffnete der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann ein zusätzliches Verfahren zur Prüfung des Martyriums Unzeitigs. Abgeschlossen wurde dieses vonseiten der Diözese im Mai 2012 und zur Prüfung der römischen Selig- und Heiligsprechungskongregation übergeben.

Pater Engelmar Unzeitig wurde als Hubert Unzeitig am 1. März 1911 in Greifendorf in Ostmähren geboren. Am 18. April 1928 begann er seine Ausbildung an der Mariannhiller Schule in Reimlingen und konnte im April 1934 sein Abitur ablegen. Noch im gleichen Monat begann er im Missionshaus St. Paul in den Niederlanden sein Noviziat und erhielt den Namen Frater Engelmar.In Würzburg studierte er Philosophie und Theologie und empfing 1939 die Priesterweihe. Danach wirkte er als Pfarrer in Glöckelberg im Böhmerwald.

Weil er im Religionsunterricht und in seinen Predigten gegen die Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten protestierte, wurde er 1941 durch die Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Freiwillig meldete er sich dort 1944 zur Pflege von Flecktyphus-Kranken. Hunderten von Todkranken spendete er die Sakramente. Mitgefangene rettete er vor dem Hungertod, indem er ihnen von seiner Essensration gab. Mithäftlinge bezeichneten ihn als „Engel von Dachau“. Unzeitig starb am 2. März 1945 an Flecktyphus. Seine Asche wurde aus dem Konzentrationslager geschmuggelt und auf dem Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt. Seit 1968 ist die Urne in einer Seitenkapelle der Mariannhiller Herz-Jesu-Kirche in Würzburg bestattet. 

Der Ordensobere der Missionare von Mariannhill in Deutschland, Pater Michael Maß CMM bekennt: „Dies ist natürlich ein Höhepunkt für uns als Gemeinschaft.“ Für den Generalsuperior der Gemeinschaft, Pater Damian Weber CMM, steht fest: „Ein Missionar ist ein Gesandter, ein Märtyrer ist ein Zeuge. Pater Engelmar war beides ganz. Er wusste sich gesandt um Zeugnis zu geben von der radikalen Zuwendung Gottes zu uns Menschen. So ist er nach und nach selbst zu einem Geschenk für seine Mitmenschen geworden.“

(CMM/DOK)

Weitere Informationen zu P. Engelmar finden Sie auf einer eigens eingerichteten Homepage.