Ordensgemeinschaften in Deutschland

Ausgabe 2/2020

Themenschwerpunkt: Ordensausbildung heute

Die Orden haben in unserer Zeit vielfältige Herausforderungen zu bewältigen. Kirche, Gesellschaft, das politische Umfeld und die unmittelbare Situation in den Ordensgemeinschaften haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Verändert werden auch Menschen. Deshalb ist z. B. die Berufungssituation heute eine deutlich andere als „früher“. So klopfen weniger Kandidatinnen und Kandidaten bei den Gemeinschaften an – und ihre Herkunft, ihre Lebenssicht, ihre Persönlichkeitsprofile sind anders, diverser. Was bedeutet dies für die Ordensausbildung heute? P. Franz Meures SJ und Sr. Barbara Bierler MSsR führen in ihrem Beitrag in das breite Themenfeld ein. Auf der Basis statistischer Zahlen der letzten zehn Jahre wagen Christoph Jacobs und Kathrin Oel einen praxisdienlichen Blick auf die Zukunft der Formation. Sr. Lioba Zahn OSB beschreibt die Einführung ins Ordensleben als eine Reise zur Selbstannahme – nicht als Solotour, sondern als Gruppenreise, an der die gesamte Gemeinschaft Anteil hat. Von welchen Motivationen ist der Wunsch getragen, sich heute einer Ordensgemeinschaft anzuschließen? Sr. Marie-Sophie Schindeldecker OSF geht dieser Frage nach und unterscheidet dabei mehrere Generationenprofile mit je unterschiedlichen Erwartungshaltungen. Den Blick auf die Rolle und die Situation der Ausbilder und Ausbilderinnen richtet Sr. Johanna Schulenburg CJ, und P. Laurentius Höhn OP zeichnet in acht Strichen eine Konzeptskizze für die Novizenbegleitung. Sr. Justina Metzdorf stellt das gemeinsame Ausbildungsprojekt der Vereinigung der Benediktinerinnen im deutschsprachigen Raum (VBD) vor. Sr. Thekla Hofer von den Auerbacher Schulschwestern geht schließlich der Grundsatzfrage nach, auf welche Ziele die Novizinnen ihrer Gemeinschaft ausgebildet werden sollen. Nicht unmittelbar zum Schwerpunktthema dieses Heftes, wohl aber in dessen unmittelbare Nähe gehört der Aufsatz von Sr. Maria Stadler MC. Sie zieht nach einem Jahr eine erste Zwischenbilanz des „Freiwilligen Ordensjahres“. P. Jörg Alt SJ ruft die Orden und die Kirche insgesamt dazu auf, prophetisch-kritisch in die Welt hineinzureden. Dass diese Welt in kürzester Zeit in eine tiefe, alle Kontinente erfassende Krise stürzen kann, erlebt die Menschheit gerade in einer in bislang nicht gekannten Weise. Das Corona-Virus greift auch unmittelbar in den Alltag der Ordensgemeinschaften ein. Deshalb haben wir drei Beiträge aufgenommen, die sich damit beschäftigen. Sr. Britta Müller-Schauenburg CJ bietet eine theologische Reflexion und warnt dabei vor vorschnellen Deutungsversuchen. P. Reinhard Gesing SDB und Sr. Barbara Offermann OP beschreiben, wie Corona das Leben ihrer Ordensgemeinschaften verändert.

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