
Ausbildung für Ausbildende in Ordensgemeinschaften und Priesterseminaren
Ein Kooperationsprojekt von RUACH mit der Deutschen Regentenkonferenz
ANMELDUNG
Im Januar 2026 beginnt ein neuer Qualifikationskurs für Verantwortliche in der Ordensausbildung und in der diözesanen Priesterausbildung.
Ordensausbildung und Priesterausbildung – Wie geht das?
Diese Frage war noch nie leicht zu beantworten. Aber in einer Welt, die sich rasend schnell verändert, und in einer Kirche, von der niemand weiß, wie sie übermorgen aussehen wird, stellen sich viele spannende Fragen:
Wie bilden wir aus? Woraufhin bilden wir aus? Wer genau sind die jungen oder weniger jungen Leute, die sich für das Priestertum oder für das Ordensleben interessieren? Wie geht die Vorbereitung auf ein Leben nach dem Evangelium in säkularer oder postsäkularer Zeit? Wie geht „Formation“ im Kontext der Debatte um Macht und Hierarchie, um sexuellen und geistlichen Missbrauch in der Kirche?
Der Kurs „Ausbildung für Ausbildende“ versteht sich als ein Laboratorium, in dem an den gegenwärtigen Herausforderungen der Ausbildung gearbeitet werden soll. Es geht um die Auseinandersetzung mit grundlegenden Inhalten, um die Spannung zwischen wichtigen Standards und verantwortetem Suchen, um Kompetenzen und Leidenschaft für das Projekt „Ausbildung“, um ein Denken „outside the box“, um Visionen und um konkretes Handwerkszeug.
Zielgruppe
Der Ausbildungskurs richtet sich an Ordensfrauen und Ordensmänner, die in der Ausbildung tätig sind, sowie an Männer und Frauen, die in der diözesanen Priesterausbildung Verantwortung tragen.
Die Teilnahme ist auch möglich für Personen, die sich auf eine solche Tätigkeit vorbereiten. Der Kurs besteht aus max. 20 Teilnehmenden.
Ziel des Kurses
Der Kurs zielt vor allem auf eine umfassende Entwicklung der Persönlichkeit des Ausbilders und der Ausbilderin ab und will die verschiedenen Kompetenzen erweitern und vertiefen, die hier benötigt werden: menschliche, geistliche, pädagogische und psychologische; Kompetenzen im Umgang mit Einzelnen und mit Gruppen, insbesondere mit jungen Erwachsenen und ihrer Lebenswelt.
Ausbildungsleiter und Ausbildungsleiterinnen sollen sich durch den Kurs selbst dazu befähigen, aus einer geistlichen Haltung heraus Lebens- und Glaubenswege zu begleiten, Lernerfahrungen anzuregen, Entwicklungen zu fördern, Eignung zu klären und Orientierung zu geben.
Arbeitsweise
Im Vordergrund steht der persönliche Lernweg der Teilnehmenden, in dem sich verschiedene Dimensionen des Lernens durchdringen:
- sich selbst und die eigene menschliche und geistliche Entwicklung als die wichtigste Ressource für die Ausbildung entdecken
- die geistliche und menschliche Aufmerksamkeit und die praktische Handlungsfähigkeit schulen
- aus dem persönlichen und gemeinschaftlichen Gebet und aus der Hl. Schrift schöpfen
- persönlich und in Gruppen üben und von der Erfahrung anderer lernen
- relevante Erkenntnisse der Theologie, des geistlichen Lebens und der Humanwissenschaften kennenlernen und sich aneignen
- den eigenen Berufungsweg und die eigenen Ausbildungserfahrungen reflektieren, geistlich vertiefen und offene Fragen klären
- die eigene Ausbildungspraxis vor Ort reflektieren und gestalten
- aktuelle Transformationsprozesse in Orden und Diözesen im Hinblick auf Ausbildungsbedingungen reflektieren
Verlauf der Ausbildung
1. Kurseinheit
Ausbildung und ich? – Grundlagen der Priester- und Ordensausbildung kennenlernen
12.-16.01.2026, Haus Klara, Kloster Oberzell, Zell am Main
2. Kurseinheit
Berufen heute? – Berufungswege begleiten
23.-27.03.2026; Berufungscampus Frankfurt/Main
3. Kurseinheit
Was fördert Wachstum? – Lebens- und Glaubensdynamiken verstehen
22.-26.06.2026, Bonifatiuskloster Hünfeld
4. Kurseinheit
Was ist meine Rolle? – Verantwortlich ausbilden, leiten und begleiten
19.-23.10.2026, Bonifatiuskloster Hünfeld
5. Kurseinheit
Was meint das Evangelium? – Eine christliche Lebensform einüben
15.-19.02.2027, Haus Klara, Kloster Oberzell, Zell am Main
6. Kurseinheit
Was heißt das konkret vor Ort? – Mein Ausbildungskonzept entwickeln
14.-18.06.2027, Haus Klara, Kloster Oberzell, Zell am Main
Alle Kurseinheiten beginnen jeweils am Montag um 15:00 Uhr
und enden am Freitag mit dem Mittagessen.
Ausbildungselemente
1. Sechs Kurseinheiten zu jeweils fünf Kurstagen
2. Praxisgruppen (je ein ganztägiges Treffen zwischen den Kurseinheiten)
3. Persönliche Ausbildungsgespräche mit der Kursleitung
4. Während des Kurses persönliche geistliche Begleitung und begleitete Einzelexerzitien
5. Kontinuierliche Praxisreflexion
6. Lektüre, Ausarbeitungen eigener Ausbildungselemente
Für den persönlichen und gemeinsamen Lernweg ist die Teilnahme an allen Kurseinheiten erforderlich.
Fachreferent/in/en
Das Dreier-Team in der Kursleitung arbeitet je nach Thema in wechselnden Konstellationen zusammen. In einigen Kurseinheiten kommen weitere Fachreferent/innen dazu.
Teilnahmegebühr
Die zu zahlende Teilnahmegebühr pro Teilnehmer/in beträgt 3.800 Euro. Hinzu kommen die Kosten für Unterkunft und Verpflegung in den Tagungshäusern (insg. ca. 3.000 Euro, Zahlung vor Ort), die Fahrtkosten sowie Kosten für Regionaltreffen und evtl. für Begleitung/Supervision.
Falls jemand Schwierigkeiten mit der Höhe der Teilnahmegebühr für die Ausbildung hat, möge er/sie sich mit der Leiterin von RUACH, Prof. Sr. Dr. Margareta Gruber OSF, in Verbindung setzen. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der DOK für RUACH.
Teilnahmebestätigung
Am Ende des Kurses wird eine qualifizierte Teilnahmebestätigung mit
der Dokumentation der zentralen Ausbildungsinhalte ausgestellt.
ANMELDUNG
Anmeldeschluss: 31.05.2025
Nach einem persönlichen Aufnahmegespräch erhalten Sie voraussichtlich im Juni 2025 die Kurszusage.
Kursleitung

Sr. Christine Klimann sa (Ansprechpartnerin, Koordinatorin), geboren 1980, Mitglied der Kongregation der Helferinnen, Dipl Theol., Lic. Psych., Pastoralreferentin, Tätigkeiten in der Studierenden und Pfarrseelsorge, geistlicher und psychologischer Begleitung, Exerzitienbegleitung; ordensintern in der Formation mit Kandidatinnen, seit Herbst 2022 Mitarbeit am Zentrum für Berufungspastoral in Frankfurt

Matthias Goy, geboren 1975, Regens, Ausbildungsleiter für die pastoralen Dienste im Erzbistum Berlin, Erfahrungen als Pastoralreferent und Priester in der territorialen Seelsorge sowie in der diözesanen und verbandlichen Jugendseelsorge, Diözesandirektor für das Päpstliche Werk für geistliche Berufe und für Berufungspastoral, Domvikar, Domzeremoniar an der St. Hedwigs-Kathedrale

JProf. Br. Dr. Stefan Walser OFMCap, geboren 1980, Kapuziner, Juniorprofessor für Fundamentaltheologie und christliche Identitäten an der Universität Bonn; Erfahrungen in der Studierenden- und Pfarrseelsorge, als Geistlicher Begleiter, in der Berufungspastoral, Ordensleitung und in der Ausbildung junger Mitbrüder
Fachreferent/innen

Prof. Sr. Dr. Margareta Gruber OSF
Franziskanerin von Siessen, Professorin für Neues Testament an der Vinzenz Pallotti University Vallendar, seit Juli 2019 Leiterin von RUACH – Bildung der Ordensleute

P. Dr. Stefan Kiechle SJ, geboren 1960, Dr. theol., Jesuit seit 1982, arbeitete als Hochschulseelsorger, Novizenmeister, Cityseelsorger und Lehrbeauftragter; von 2010 bis 2017 war er Provinzial der deutschen Jesuitenprovinz. Derzeit lebt er in Frankfurt; er ist Chefredakteur der Kulturzeitschrift „Stimmen der Zeit“, begleitet Exerzitienkurse und arbeitet als Seminarleiter, u. a. in der Aus- und Fortbildung von Exerzitienbegleiter/innen

Christian Ott, Jahrgang 1967, Priester, Dipl.-Theol. und klinischer Psychologe M.Sc., Supervisor, Dozent für Pastoralpsychologie im Erzbistum Köln für alle pastoralen Dienste, psychologische Diagnostik und Beratung für pastorale Berufe und Ordensleute.