In vier Tagen feiern wir Weihnachten, die Geburt Jesu, ein Fest, das wir normalerweise mit etwas Schönem verbinden: Verwandtenbesuche, Geschenke, Ruhe und Besinnlichkeit, Gemütlichkeit, Erfahrung von Gemeinschaft usw. Wegen Corona ist in diesem Jahr vieles anders. Statt Nähe, die wir in dieser Zeit gewohnt sind, ist Abstand angesagt. Viele Menschen können das Thema „Corona“ nicht mehr hören. Es gibt viele Unsicherheiten und Sorgen. Weihnachtsgottesdienste und Veranstaltungen können nicht in gewohnter Weise stattfinden. Können wir angesichts dieser Wirklichkeit die Ankunft Jesu feiern? Passt unsere Vorstellung von Weihnachten mit dieser Realität zusammen?
Zunächst scheint die aktuelle Situation sehr fern von Weihnachten zu sein. Sie passt nicht zu unserer idyllischen Vorstellung vom Fest. Wenn wir jedoch genauer hinschauen, merken wir, dass die Geburt Jesu und diese Zeit der Pandemie auch etwas Gemeinsames haben – beide sind nicht einfach! Jesus wurde im Kontext einer Volkszählung in einer Krippe in einem Kuhstall zur Welt gebracht. Das ist alles andere als einfach, eine elende Situation, wenn man sie sich vor Augen führt – eigentlich eine Zumutung. Dieses Jahr ist Weihnachten für viele Menschen ebenfalls eine Zumutung, weil sie die Gemeinschaft und Nähe von geliebten Menschen nicht erfahren können. Eigentlich eine Situation zum Verzweifeln, wenn es nicht eine andere Seite dieses Kindes in der Krippe gäbe. Jesus reift und zeigt sich als unser Erlöser. Er begegnet uns als Mensch – auf Augenhöhe, in unserem Alltag, in unserer Realität.
Wir werden herausgefordert, Wege zu finden, die Freude der Geburt Jesu trotz aller Schwierigkeiten in diesem Jahr zu den Menschen zu bringen. Mutter Teresia soll einmal gesagt haben „Lasse nicht zu, dass du jemandem begegnest, der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist.“ Vielleicht gelingt uns das in dieser ganz anderen Weihnachtszeit, in der wir Menschen anders begegnen müssen als sonst.