Momentan wissen wir gar nicht, wie uns in dieser Pandemie geschieht.
Die Welt, unser Land, die Kirche, unser Kloster und auch jede und jeder persönlich werden als andere aus dieser Krise hervorgehen. Es bleibt nichts, wie es ist und es wäre fatal, einfach zu dem zurückkehren zu wollen, wie es vor der Krise war.
Jede Krise strebt nach Veränderung, nach Neuwerdung. Das Schlimme in der Krise ist, dass wir nicht durchblicken, wenn wir drinstecken und wie gelähmt sind, nicht wissen, wohin die Reise geht. Wichtig in diesen Tagen ist es durchzuhalten, durchzugehen, auch das Leiden anzunehmen… aber mich auch anzufüllen mit Sehnsucht für die Zeit danach.
In dieser Krisenzeit halten wir in Münsterschwarzach jeden Tag, in einer Stunde der Stille, die Welt, so wie sie ist, Gott hin. Dazu treffen wir uns im Kapitelsaal vor dem Bild des wiederkommenden Christus. Die Monstranz steht vor der Weltkugel, und darauf kommt auf einem Regenbogen der wiederkommende Christus uns entgegen.
Ist diese Zeit nicht eine eschatologische Zeit? Eine Zeit, die in uns die Sehnsucht wachsen lassen will nach dem neuen Himmel und der neuen Erde? Nach einer neuen Welt und einer neuen Kirche, nach einem neuen Kloster und nach meiner eigenen Erneuerung?
„Siehe, ich mache alles neu“! (Offb. 21,5)