Ordensgemeinschaften in Deutschland

Eine helfende Kraft

Zu allen Zeiten haben gläubige Menschen ein großes Vertrauen in Maria, die Mutter Jesu, gehabt. Instinktiv spüren sie wohl, dass das fürbittende Wort Mariens bei Gott eine besondere Wirkkraft hat.

Der 24. Mai ist im kirchlichen Kalender der Gedenktag Mariä Hilfe der Christen. Papst Pius VII. hat dieses Fest als Dank für seine Befreiung aus der napoleonischen Gefangenschaft und seine Rückkehr nach Rom im Jahre 1814 gestiftet.

Zu allen Zeiten haben gläubige Menschen ein großes Vertrauen in Maria, die Mutter Jesu, gehabt. So kann es nicht verwundern, dass besonders viele Kirchen und Wallfahrtsorte ihr geweiht sind. Und es fällt auf, dass viele Menschen, ob Gläubige oder nicht, sehr gern vor einem Bild oder einer Statue Mariens verweilen, ein Gebet sprechen oder eine Kerze anzünden. Instinktiv spüren sie wohl, dass das fürbittende Wort Mariens bei Gott eine besondere Wirkkraft hat.

Dazu ermutigt uns das Evangelium selbst, wenn es davon erzählt, wie Maria bei ihrem Sohn Jesus auf der Hochzeit zu Kana ein Wort einlegt, damit er der Not eines jungen Brautpaars Abhilfe schafft, dem der Wein auszugehen und dessen Hochzeit zu platzen droht. Durch ihre Intervention bereitet Maria dem Weinwunder von Kana den Weg und bewahrt das junge Paar vor einer Blamage (vgl. Joh 2,1-12).

Auch der hl. Johannes Bosco (1815-88) hatte von frühester Jugend an ein inniges Verhältnis zu Maria. Später wurde er als Jugendapostel von Turin zu einem der größten Förderer der Marienverehrung in der Geschichte der Kirche. Mit Blick auf seine Jugendlichen, die oft aus benachteiligten Verhältnissen kamen und die nicht selten keine Mutter mehr hatten, verehrte Don Bosco Maria vor allem unter dem Titel Hilfe der Christen. Er bezeugt, dass er für sein Jugendwerk immer wieder die mächtige Fürsprache Mariens erbeten und erhalten hat und dieses ohne ihre Unterstützung nicht möglich gewesen wäre. Darum errichtete er ihr zu Ehren in Turin-Valdocco die Maria-Hilf-Basilika. Am Schluss seines Lebens sagte Don Bosco: „Hätte ich noch mehr auf Maria vertraut, hätte ich noch mehr vermocht!“

Durch die Corona-Pandemie ist die ganze Welt in großen Nöten. Nicht wenige sind von der schweren COVID-19-Erkrankung betroffen. Viele Menschen gehen in der Pflege von Kranken über ihre Kräfte hinaus. Die Regierenden haben äußerst schwere Entscheidungen zu treffen. Immer mehr Menschen hadern mit den auferlegten Beschränkungen.  Und nicht wenige fürchten um ihre Arbeit und ihre Existenz.

Der Marienmonat Mai mit seinen marianischen Andachten und Gedenktagen und der 24. Mai als Fest Mariä Hilfe der Christen können uns Anlass sein, vor den Marienbildern in unseren Kirchen, Kapellen und Wohnungen zu verweilen, eine Kerze zu entzünden und Maria um ihre mütterliche Fürsprache in so vielen Nöten zu bitten. So hat es der hl. Johannes Bosco getan und so haben es die Christen seit frühester Zeit getan. Und sie haben dadurch Ermutigung und Bestärkung und echte Hilfe erfahren.