Zu Beginn dieser Woche feiern wir das Hochfest der Apostel Petrus und Paulus. Wir sagen, dass die Kirche auf dem Fundament der Apostel aufgebaut ist. Da das Leben nach den evangelischen Räten einen wichtigen Bestandteil von Kirche darstellt, hat das Zeugnis der Apostel auch Vorbildcharakter für das Ordensleben.
So erinnert uns Petrus an die Zentralität des Glaubens an Jesus Christus als den Sohn Gottes. Das Messiasbekenntnis des Simon macht diesen zum Petrus, zum Felsen, auf den die Kirche gebaut wird. Nicht der schwache Mensch steht hier im Mittelpunkt, sondern der Glaube an die Gottheit Christi und seine messianische Sendung. Nur aus dem „Du bist der Messias“ folgt das „Du bist Petrus“.
Diesen Simon Petrus fragt der Auferstandene am See von Tiberias: „Liebst du mich?“. Er fragt ihn einmal, zweimal, dreimal, eindringlich, fast mahnend, so als wolle er sagen: Weißt du auch, was du da sagst? Kennst Du die ganze Tragweite deiner Antwort? Petrus seinerseits, dieser impulsive, immer wieder sich selbst überschätzende Petrus, beginnt nachdenklich, traurig und schließlich demütig zu werden und antwortet ganz leise: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe.“
Sich zu dieser Liebe zu bekennen, sich auf diese Liebe einlassen, ihn mehr zu lieben als alles andere in der Welt, ist nicht ohne Risiko. Es führt zu einer tiefen Lebens- und Schicksalsgemeinschaft mit Jesus Christus. Wer Jesus folgt, folgt ihm auch auf dem Weg des Kreuzes. Dazu gehört die Bereitschaft, sein Leben für die Schafe zu geben.
Neben Petrus steht Paulus als Verkünder des Evangeliums unter den Heiden. Er war zutiefst ergriffen von der Verantwortung, die Frohe Botschaft den Menschen zu künden. Das bedeutete für ihn, den guten Kampf zu kämpfen. Der, der die Kirche zunächst maßlos verfolgt hatte, wurde nun zum Eiferer für den, der ihn durch Blindheit zum Licht führte.
Der Glaube an die Gottheit Christi, die Nachahmung seiner sich hingebenden Liebe und das Leben aus seinem Wort sind Fundamente, auf denen die Kirche und unser gottgeweihtes Leben aufruhen. In Petrus und Paulus sehen wir diese Grundhaltungen exemplarisch abgebildet. Deshalb grüßt sie die Liturgie mit den Worten: „Die Apostel Petrus und Paulus haben die Kirche begründet; sie haben den Kelch des Herrn getrunken, nun sind sie Gottes Freunde.“