Ordensgemeinschaften in Deutschland

Kolumne: „Ich suchte und suchte.“

Bei diesem Ausspruch fällt mir das Suchen und Streben von Therese von Wüllenweber, der Mitgründerin unserer Ordensgemeinschaft, der Salvatorianerinnen, der sel. Maria von den Aposteln ein. Ihren 190. Geburtstag feiern wir heute am 19. Februar. Sie hat an ihre Berufung geglaubt, als Frau wie die Apostel den Spuren Jesu zu folgen. Nach einer langen Zeit des Suchens findet sie in der Gründungsidee von P. Franziskus Jordan die Erfüllung ihres Lebens.

Freude, Leid, Erfüllung und Enttäuschung hat sie durchlebt, bis sie das findet, wonach sie unermüdlich gesucht hat. Sie fühlte sich berufen mit gleichgesinnten Frauen in vielen Kulturen, in Gemeinschaft und apostolischem Dienst, verbunden im Gebet, zu leben. Sie hat nicht aufgehört, an ihre Berufung zu glauben. Anfang 1875 drückte sie ihren Eifer und drängenden Wunsch, etwas für die Missionen zu tun, in dem Gedicht „Ein Streben“ aus. Sie spricht von ihrem inneren Gedrängtsein und auch von den "grauen Haaren", ihre Lebenszeit wird kürzer. Aber sie gibt nicht auf. Sie schreibt im Gedicht: "Diese Lieb im Herzen schwächet nicht, sie wächst in mir, will mich ganz und gar dir schenken, für was du willst ..." Das klare Ziel ihres inneren Drängens fasst sie klar zusammen: "Gottes Reich verbreitet sich!!!" Sie versieht das selbst mit drei Rufzeichen.

Die selige Maria von den Aposteln und unser seliger Gründer Franziskus Jordan sind uns Vorbilder darin, dass gerade unsere Grenzen und unsere Ohnmacht Einfallstore Gottes in unser Leben sind. Wir müssen wagen zu rufen: Herr, bleibe bei uns – bleibe bei uns mit deinem Geist, in unserem Suchen nach deinem Willen, bleibe bei uns in unseren Lebensgemeinschaften, in unserer Kirche und Gesellschaft. ER wird uns Hilfe schicken, Boten im „Alltagskleid", die uns ermutigen „weiter zu rudern“ in den Stürmen unserer Zeit.

Ich wünsche uns allen viel Kraft, vor allem Geduld und immer wieder neue Glaubensgewissheit, dass ER ein „Gott mit uns“ ist. Lassen wir uns von der tragenden und schützenden Hand Gottes in unserem Weitergehen begleiten.

Sr. Margret Rolf SDS

Über die Autorin

Sr. Margret Rolf SDS ist Provinzoberin der Salvatorianerinnen in Deutschland

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