Ordensgemeinschaften in Deutschland

Kolumne: Andersorte – haben Kirchen heute noch Anziehungskraft?

 

Können sie die Menschen noch ansprechen? Sind sie heute noch Orte für die Seele? Kirchen und Dome bewirken eine gewisse Resonanz in unserem Inneren. Sie ziehen uns an, schon alleine durch ihre Erhabenheit.  Suchen Menschen deshalb alte Kirchen auf, weil sie die besondere Atmosphäre dieser Orte und Räume spüren?  Menschen sehnen sich nach Orten, wo sie zur Ruhe kommen, die sich vom Alltag und seiner Hektik abheben. Orte, die auf das Heilige einstimmen, Räume der Stille und des Gebetes, in einer Zeit und Gesellschaft, in der kaum noch gebetet wird.

 

Wie auch immer – es gibt Licht- und Schattenseiten, wie es sich auf dem Bild der beiden Domtürme in Passau ausdrückt. Die Gegensätze haben mich angesprochen in meinen Hoffnungen und Zweifeln, in meinen Fragen zur Zukunft der Kirche und der Orden. In den Domen, Kirchen und in unseren Klöstern wird etwas spürbar, begegnet uns Gott – wird etwas in uns angerührt in der Tiefe des Herzens. Ich denke auch an die Autobahnkirchen, die von nicht wenigen Menschen besucht werden oder auch an die Kapellen in den Bergen und auf den Wanderwegen.

 

Unser Gründer P. Theodosius Florentini, ein Schweizer Kapuziner und Sozialreformer, dessen Todestag wir in dieser Woche am 15. Februar gedenken, hat im Bedürfnis der Zeit immer wieder einen neuen Weg begonnen, um auf die Not der Menschen zu reagieren. Spüren wir nach, was die Menschen brauchen, wo sie zur Ruhe finden in unseren Klöstern und Kirchen – an den Andersorten.

 

„So führt uns Gott an verschiedene Orte, um für seine Ehre und zum Wohl der Menschen zu wirken.“ 

~ P. Theodosius Florentini 

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Über die Autorin

Sr. Petra Car ist Provinzoberin der Provinz Europa Mitte von den Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz.

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