Kolumne: Die Kraft der Hoffnung – Rückgrat in der Not
Die Worte von Dunja Hayali (Journalistin und Fernsehmoderatorin) bei der Überreichung des bayrischen „Blauer Panther – TV & Streaming Award“- Ehrenpreises durch Markus Söder am 25. Oktober in München haben mich sehr beeindruckt. Ihr klares Statement, ihre deutliche Einladung zur Differenzierung und vor allem ihre zwei Fragen: Wo sind die Mutmacher, die Mutmacherinnen? Wo sind die Brückenbauer, Brückenbauerinnen?
Damit trifft sie doch den Kern unserer christlichen Botschaft! Lautet doch Jesu Auftrag, Menschen zu mehr Leben zu ermutigen. Auch in den biblischen Texten vom 32. Sonntag im Jahreskreis lese ich den deutlichen Auftrag im Brief des Apostels Paulus: Redet von der Hoffnung!
Diesen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und der Hoffnung die Chance zu geben, ist angesichts unfassbarer Not, zahlloser Krisenherde auf der Welt, existentieller persönlicher Herausforderungen und großer Transformationsprozesse in unseren Gemeinschaften, unserer Kirche keineswegs leicht. In allem Entsetzen und Erschrecken, in aller Ratlosigkeit und Ohnmacht sind die Fragen und Zweifel oft näher. Die Stimmung häufig am Tiefpunkt.
Gleichzeitig umgebe ich mich täglich mit Psalmworten und anderen biblischen Texten – in denen ich Hoffnungsfunken entdecken und den Spuren von glaubenden, suchenden, fragenden und auch zweifelnden Menschen folgen darf, die nicht aufgegeben haben. Mit ihnen im Rücken will ich Mutmacherin und Brückenbauerin sein. Denn genau die braucht es doch derzeit. Mutmacher*innen und Brückenbauer*innen – die diesen Spannungsbogen aushalten: die Realität und Komplexität unserer Welt und entschiedenes mutiges Dranbleiben aus der Kraft der Hoffnung.