Ordensgemeinschaften in Deutschland

Kolumne: Friede und Erneuerung durch das göttliche Blut Jesu

Wir leben in einer Zeit, in der das göttliche Blut die ganze Erde reinigen muss.

schrieb Kaspar del Bufalo 1826 in einem Brief an den Kardinal Bellisario Cristaldi. Die Bevölkerung im Kirchenstaat (südöstlich von Rom) litt unter den Folgen der napoleonischen Besetzung: In die Berge geflohene Männer mordeten, plünderten oder erpressten von Reisenden Lösegeld. Der Kirchenstaat war mitsamt seinem Heer ziemlich machtlos; die frühere gesellschaftliche Ordnung wich einer großen Verunsicherung. Gesellschaft und Kirche bedurften dringend einer Erneuerung. Das göttliche Blut, davon war Kaspar del Bufalo, der Gründer der Missionare vom Kostbaren Blut, überzeugt, muss und kann die Erde von verkehrtem Denken und Handeln reinigen. Und er konnte mit seinen Missionaren und mit seinen Volksmissionen tatsächlich Menschen in großer Zahl zur Umkehr bewegen und ganze Landstriche befrieden.

Und heute? Seit Russland die Ukraine mit Krieg überzieht, seit die Hamas in Israel Gräueltaten ausführt und Israel sich im Gazastreifen dagegen wehrt: jetzt ist mir mehr als je klar, dass „das göttliche Blut die ganze Erde reinigen muss“. Reinigen vom Blut der Opfer, der Geiseln, reinigen von vielfacher Lüge und Hass, reinigen von Drohung und Angstmacherei, von verbalen und militärischem Aufrüsten...

Traue ich solche Wirkmacht dem Blut Jesu Christi zu? Das vergossene Blut der Menschen, aber auch Jesu vergossenes Blut drängen zum Handeln. Sie sind Motivation alles zu tun, die Not zu wenden. Das kann humanitäre Hilfe sein; die unterstützen, die Gewalttaten und kriegerische Handlungen stoppen können, die nach Wegen zum Frieden suchen. Auch fürbittendes Gebet, dass Gottes Geist zur Umkehr bewege und auf Wege des Friedens führe. Und auch die eigene Umkehr: dass ein lauterer Geist in uns wirke.

Jesu Blut, seine Liebe, sein Geist sind machtvoll. Er ist unser Friede. Er versöhnt. Er hat Frieden gestiftet am Kreuz durch sein Blut. Und das ist dringend nötig. Jesus mag uns bewegen, uns mit all unserer Kraft einzubringen in die Erneuerung der Welt, der Kirche, genau dort, wo wir leben. Darum bemühe ich mich, und viele mit mir. Und Sie an Ihrem Platz. Nötig ist das allemal. Möglich auch. Bringen Sie sich, bringen wir uns ein!

Übersicht aller wöchentlichen Kolumnen

Über den Autor

P. Ferdinand Zech C.PP.S. ist Provinzial der Missionare vom Kostbaren Blut.

Hier geht es zur Homepage der Missionare vom Kostbaren Blut.