Ordensgemeinschaften in Deutschland

Kolumne: Zusammenhalten

Genau in meinen Vorbereitungen zur Fastenzeit fiel sie mir wieder in die Hände: eine alternativ gestaltete Weihnachtskarte. Sie trägt die Überschrift HALT ZUSAMMEN.

Ein Institut für Erwachsenenbildung aus der Region hatte sie herausgegeben. Sie war nicht in einem Kuvert, sondern von einem kreuzförmigen Gummiband zusammengehalten. Genial, diese Idee. Die Karte ist mir sehr ans Herz gewachsen. Der Text der Karte weist auf die Menschwerdung Gottes hin. Und darauf, dass Er gekommen ist, um mich zu halten. Und uns zusammenzuhalten. Gott hält mich, hält uns zusammen, indem er in Jesus Mensch wird.

Nicht ins Wort gebracht, aber symbolhaft durch das kreuzförmige Gummiband angedeutet: Jesus hält mich, hält uns zusammen, indem er ans Kreuz für mich, für uns gegangen ist. Krippe und Kreuz gehören zusammen. Die Ordensgemeinschaften der franziskanischen Tradition leben diesen Heilszusammenhang durch viele Symbole und Traditionen.

Jesus wurde Mensch, um für uns ans Kreuz zu gehen. Mit seinem Kreuz hält er mich, wenn um mich herum Vieles zusammenbricht. Er hält mich, wenn ich von Trauer und Schmerz erfüllt bin. Er hält mich, wenn ich nach Sinn für schwierige Situationen suche. Er hält mich, wenn andere mich klein machen wollen. Er hält mich, wenn ich scheitere. Er hält mich, wenn ich meine Hoffnung verliere. Er hält mich, wenn ich Angst habe. Denn er selber hat das erlebt, als er am Kreuz gerungen hat. Er ist selber durch die Angst, durch die Demütigung, durch den Schmerz und durch die Sinnlosigkeit hindurchgegangen. Hindurch zur Auferstehung.

So hält er mich, hält er uns zusammen.

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Über die Autorin

Sr. Franziska Mitterer ist Noviziatsleiterin bei den Schwestern vom hl. Kreuz.

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