Kolumne: Zwei Worte, die verändern
„Das hängt schief.“ Kennen Sie diesen Satz? Er kann alles Bemühen und alle Arbeit im Schweiße unseres Angesichts, ein Bild oder ein Möbelstück gerade aufhängen zu wollen, zunichtemachen.
„Warum hast du nicht eine Wasserwaage genommen?“ Diese Steigerung an Konfrontation kennen Sie dann wahrscheinlich auch.
Zwei Elemente, Wasser und Luft, eingeschlossen in einem Rahmen helfen hier schon ab, um die Balance wiederzugewinnen. Eigentlich gar nicht so schwierig. Ein Griff zur Wasserwaage und alle schiefen Bilder sind aus der Welt.
Wenn ich in die Welt schaue, dann sehe ich Schieflagen ganz anderer Art: zunehmende Gewalt und steigende Tendenzen zu kriegerischen Auseinandersetzungen, antidemokratisches Verhalten und himmelschreiende Ungerechtigkeiten an den Ärmsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft. Hier wünsche ich mir einen Griff nach der Wasserwage, damit alles schnell wieder im Lot ist.
Schieflagen bei denen ich nicht einfach nach der Wasserwaage greifen kann, sind unbequem und schmerzlich, denn sie erzeugen Ohnmacht. Ohnmacht können wir nicht bekämpfen, sie lähmt und fesselt umso mehr wir uns ihr entziehen.
Gott hat dem ein Ende gesetzt, endgültig. In diesen Tagen feiern wir diesen Wandel. Gott vermag es Umkehr zu wirken vor allem dort, wo alles aussichtslos erscheint. Wir müssen die Schieflagen dieser Welt nicht alleine lösen – denn er hat bereits alles erlöst. Im Schweiße seines Angesichts ist er den Weg der Ohnmacht gegangen bis zum Ende. Ein unbequemer Weg. Doch er führt in eine neue Wirklichkeit und Hoffnung – in diesem Fall nicht zwei Elemente, sondern zwei Worte, die alles verändern können:
Zwei Worte
die mir den Himmel öffnen,
Regen tränkt die Erde –
tief verborgen kommt etwas in Bewegung.
Zwei Worte
hüllen mich in nachdenkliches Schweigen,
Horizonte gehen weit auf –
Staunen bewegt mein Inneres.
Zwei Worte
schaffen in mir Raum für Berührung,
Heilung sucht die Verwundungen –
neue Erfahrung liegt in der alten Luft.
Zwei Worte
werden in mir gegenwärtig –
Jesus Christus.