Ordensgemeinschaften in Deutschland

Benediktinergymnasien fordern Erhaltung des achtjährigen Gymnasiums

Die Klostergymnasien wollten keine "geklonten" staatlichen Schulen werden, heißt es in einer Stellungnahme der neun Benediktinergymnasien in Bayern…

Die Benediktinergymnasien in Bayern haben in einer Erklärung die Erhaltung des achtjährigen Gymnasiums gefordert. Sie fürchten in Bayern ähnliche Entwicklungen wie in Hamburg und Berlin. Die Gymnasien wehren sich gegen eine vordergründig verzweckte Ausbildung auf dem Bildungsmarkt und wollen die überlieferte christlich-humanistische Bildung von der fünften Klasse an in zeitgemäß angepasster Form vermitteln. Verwiesen wird in der Erklärung auch auf die Musikgymnasien des Ordens, die als sechsjährige Oberschulen nicht mehr aufrechtzuerhalten wären. Von Anfang an seien ihre Klöster Orte hoher sozialer Durchlässigkeit gewesen, weil sie auch bildungsfernen Schichten Zugang zur Bildung verschafften. Sie wollten keine "geklonten" staatlichen Schulen werden, heißt es in der Stellungnahme der
Benediktinergymnasien.

Die Erklärung verabschiedeten am Montag, 28. April 2008, Vertreterinnen und Vertreter der Abteien Metten, St. Stephan in Augsburg, Seligenthal, Niederaltaich, Ettal, Rohr, Schäftlarn, St. Ottilien und Münsterscharzach.

Vertreten werden durch diese Schulklöster über 6.500 Schülerinnen und Schüler. Die Nachfrage ist vor allem nach Einführung des G 8 steigend, da die meisten Klosterschulen ein eigenes Konzept zur Umsetzung des staatlichen G 8 entwickelt haben und ihnen die Eltern einen besonders individuellen und fürsorglichen Umgang mit ihren Kindern zutrauen. Mehrere Benediktinergymnasien müssen alljährlich Bewerber ablehnen, in einer Schule ist dies sogar in einer dreistelligen Zahl der Fall.

Die Benediktinergymnasien zählen zu den ältesten in Bayern: St. Stephan in Augsburg ist das älteste in Bayern überhaupt (1828); die Vorgänger mehrerer Gymnasien bestanden bereits vor der Säkularisation.