Ordensgemeinschaften in Deutschland

Indonesische Niederlassungen der Franziskanerinnen von Reute werden eigenständige Ordensgemeinschaft

Päpstliche Zustimmung kam kurz vor Weihnachten

Kurz vor Weihnachten brachte ein Brief der päpstlichen Verwaltung aus Rom die Nachricht: Der indonesische Teil des Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Reute erhält per Dekret die Erlaubnis, eigenständig zu werden. Gut 300 Schwestern gehören aktuell zu dem Orden, rund die Hälfte sind Indonesierinnen, die überwiegend in ihrer Heimat tätig sind. Die Selbstständigkeit wurde im Generalkapitel der Franziskanerinnen und im Regionalkapitel in Indonesien 2022 beschlossen.

Gesundheitsversorgung und Bildung als Standbeine der Mission

Die Rahmenbedingungen in dem asiatischen Inselstaat haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Im Jahr 1964 waren die ersten Schwestern aus Oberschwaben nach einer mehrwöchigen Schiffsreise in Indonesien angekommen. Ihre Mission: Kranken und notleidenden Menschen zu helfen. Über die Jahre haben sie, auch mit Hilfe deutscher Unterstützer und Spender, 19 Standorte auf mehreren Inseln des Landes aufgebaut und führen mit rund 130 Schwestern Polikliniken, Entbindungsstationen, Kindergärten, Internate, Schulen und ein Kinderdorf. Die enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Diözesen ist ein wichtiger Teil der Erfolgsgeschichte. Der indonesische Teil des Ordens hat einen enormen Zulauf an jungen Frauen, die ihren christlichen Glauben leben und sich im Gesundheitsbereich, in Bildung, Erziehung und Seelsorge betätigen möchten - keine Selbstverständlichkeit in einem Land, in dem weltweit die meisten muslimischen Gläubigen leben. Gerade für junge Frauen christlichen Glaubens öffnet der Weg zu den Franziskanerinnen Perspektiven. Sie erhalten in der Ordensgemeinschaft eine Ausbildung, die viele Familien für ihre Töchter nicht finanzieren können und übernehmen Tätigkeiten zum Wohle der Menschen an vielen Orten im Land.

In gemeinsamen Wurzeln und Mission weiter verbunden

In den letzten Jahren haben deutsche und indonesische Franziskanerinnen eine gut funktionierende Struktur aufgebaut, die nun in einen eigenständigen Orden überführt wird. Die neue Gemeinschaft wird dem Bischof von Sibolga zugeordnet sein. "Wir bleiben verbunden über die gemeinsamen Wurzeln der Gemeinschaft. Und auch künftig leisten wir über Reute unterstützende Arbeit für die Mission in Indonesien, zusammen mit den zahlreichen Unterstützern, die unsere Arbeit auch bisher schon mitgetragen haben", erläutert Schwester Maria Hanna Löhlein, Generaloberin der Ordensgemeinschaft. Derzeit werden Statuten erarbeitet und organisatorische Voraussetzungen geschaffen. Der Vollzug der Selbstständigkeit soll, so eine Pressemitteilung der Ordensgemeinschaft, Mitte dieses Jahres stattfinden. (mit Material der Franziskanerinnen von Reute)

Nähere Informationen auf der Internetseite der Franziskanerinnen von Reute