Ordensgemeinschaften in Deutschland

Ein Kloster zieht um

Ein neues Zuhause: Trappistinnen der Abtei Maria Frieden ziehen nach Steinfeld um – altes Kloster wird karitative Einrichtung für obdachlose Frauen

Nach reiflicher Überlegung haben sich die Trappistinnen von Maria Frieden entschieden, ihr zu groß gewordenes Kloster in Dahlem gegen ein neues Zuhause im 19 km entfernten Kall-Steinfeld zu tauschen. Dort haben Benediktinerinnen ein schönes, kleines Kloster hinterlassen, das heute der Kloster Steinfeld GmbH & Co. KG gehört..

„Es war nicht leicht, Kloster Dahlem zu verlassen“, erzählte Äbtissin M. Gratia auf der Webseite der Trappistinnen. 1952 zunächst von holländischen Trappistinnen als Zeichen für Frieden und Versöhnung Stück für Stück aufgebaut, bietet das Gebäude Platz für 40 Schwestern, kleine Handwerksbetriebe und eine eigene Landwirtschaft. Das entspricht nicht mehr der heutigen Realität der Gemeinschaft und ist im Unterhalt unbezahlbar geworden. Was wird dann aus dem 2 km außerhalb von Dahlem gelegenen Kloster? Bei der künftigen Verwendung sollte möglichst die 70jährige Tradition des Klosters Dahlem als Rückzugsort der Versöhnung und Stätte handwerklicher Arbeit in der Eifel berücksichtigt werden. Wunsch der Trappistinnen war eine karitative Einrichtung mit einer offenen Kirche als Ort, wo Gottes Liebe sichtbar ist.

Kontakte mit dem nahen Vellerhof wurden gesponnen und in einigen Besuchen vertieft, bis klar war, dass Kloster Dahlem ein guter Ort sein wird, um bisher obdachlose Frauen in einer geordneten Umgebung und in einem geordneten Alltag Schritt für Schritt wieder den Rückweg in ein normales Leben zu ebnen. Der Vellerhof bei Blankenheim, das Clemens-Josef-Haus, ist eine Einrichtung des Rheinischen Vereins für Katholische Arbeiterkolonien. Er setzt sich als Träger stationärer und teilstationärer Einrichtungen besonders für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten ein. Mit seinen Werkstätten und landwirtschaftlichen Betrieben in Blankenheim und Weeze und künftig in Dahlem nimmt der Verein die Tradition der Arbeiterkolonien auf und bietet sinnstiftende Arbeits- und Qualifizierungsmöglichkeiten.

Äbtissin M. Gratia Adler wünscht den Vertretern des Rheinischen Vereins für die weiteren Schritte tüchtiges Vorankommen und allen Gottes reichen Segen. Sie sieht in dieser Lösung ein weiteres Zeichen der Güte Gottes für die Kloster­gemeinschaft und wünscht sich von allen Beteiligten: „Ebnet dem Herrn den Weg“, so dass die Klosterkirche im Dorf und das Gebäude ein versöhnlicher Ort auch für Menschen bleibt, die nicht immer nach dem Zeitgeist leben.

Ab heute, den 23. Juni, leben die Trappistinnen in der Abtei Maria Frieden in Kall-Steinfeld, wo sie ihr Gebets- und Gemeinschaftsleben in ihrem neuen Haus fortsetzen werden.

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(Mit Material der Abtei Maria Frieden)