Ordensgemeinschaften in Deutschland

Merkel besucht in Jerusalem deutsche Benediktinerabtei Dormitio

Vor ihrer mit Spannung erwarteten Rede vor der israelischen Knesset hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 18. März die deutsche Benediktinerabtei Dormitio auf dem Zionsberg in Jerusalem besucht...

Vor ihrer mit Spannung erwarteten Rede vor der israelischen Knesset hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 18. März die deutsche Benediktinerabtei Dormitio auf dem Zionsberg in Jerusalem besucht. Abt Benedikt Lindemann führte die evangelische Politikerin durch Kirche und Krypta der Dormitio, wo der Überlieferung nach Maria entschlafen und von ihrem Sohn Jesus Christus in den Himmel aufgenommen worden sein soll. Merkel ließ sich kurz, aber aufmerksam einzelne Altäre, Mosaiken und Ikonen erklären. Anschließend begrüßte die sehr gelöst wirkende Kanzlerin die Benediktiner-Gemeinschaft der Abtei sowie deutsche Studierende und Professoren des „Theologischen Studienjahres Jerusalem“.

Im Anschluss traf Bundeskanzlerin Merkel in der Dormitio-Abtei mit deutschen Kirchenvertretern im Heiligen Land zusammen. In der Stadt so vieler verschiedener Religionen und in der für Christen bedeutsamen Karwoche sei ihr diese Begegnung ein persönliches Anliegen gewesen, sagte die Kanzlerin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Jerusalem. Sie habe viel über die Arbeit der Kirchen im Heiligen Land erfahren, was zum Überblick über das komplexe Gefüge in der Krisenregion „einfach dazu“ gehöre. Für das nicht öffentliche Gespräch mit drei evangelischen und drei katholischen Kirchenvertretern nahm sich Merkel mehr als eine Stunde Zeit. Abt Benedikt unterstrich die gute ökumenische Zusammenarbeit der deutschen Protestanten und Katholiken in dem ansonsten komplizierten ökumenischen Miteinander Jerusalems.

Der evangelische Propst Uwe Gräbe sagte anschließend, die Regierungschefin habe sich als ausgesprochen konzentrierte Zuhörerin erwiesen, die „immer die richtigen Fragen zu stellen“ gewusst habe. Vor allem sei es den anderen Kirchenvertretern und ihm darum gegangen, der Vogelperspektive der Politikerin die konkreten Erfahrungen der Kirchen an der Basis gegenüberzustellen. So habe die Salvatorianerin Hildegard Enzenhofer als Leiterin eines Heims für alte und behinderte Frauen im Westjordanland davon berichtet, dass die anstehenden 60-Jahr-Feiern Israels bei den Palästinensern ihrer Umgebung eher traurige und schmerzhafte Erinnerungen wachriefen. Solche Einzelheiten hätten die Kanzlerin sehr interessiert. (Mit Material von KNA)

Weitere Informationen auf der Internetseite der Dormitio-Abtei.