P. Aloys Weber SDB, Salesianer und Kaplan der Pfarrei St. Kunigudis in Kassel, ist am Montag, 11. September, bei einem Messerangriff lebensgefährlich verletzt worden.
Nach Angaben der Polizei steht der 28jährige Türke Muhterem Gökhan in dringendem Tatverdacht, Pater Aloys Weber SDB (70) mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt zu haben. Der Täter klingelte gegen 14.00 Uhr an der Haustür des katholischen Pfarramtes St. Kunigundis in Kassel. Als der Kaplan an der Tür erschien, stach er mehrfach auf ihn ein. Dann ergriff er die Flucht. Der Pfarrer, Pater Leo Hillebrand SDB, der im selben Haus gerade Mittagspause machte, hörte den Schrei seines Mitbruders. Er fand ihn kurze Zeit später auf einem Stuhl mit schweren Stichwunden.
Opfer und mutmaßlicher Täter kannten sich. Gökhan wohnte in der Nachbarschaft. Er hat die beiden Salesianerpatres schon seit Monaten bedroht. Doch die beiden Geistlichen nahmen ihn nicht ernst. Gegenüber dem Hessenfernsehn sagte Pfarrer Hillebrand, der mutmaßliche Täter habe bereits zuvor ihn und P. Weber als „Verkörperung des Bösen“ bezeichnet und gesagt, die ganze Kirche sei voll von bösen Geistern, und müsse niedergebrannt werden.
Die Polizei kam durch Zeugen auf die Spur des Verdächtigen. Es wurde sofort eine Fahndung eingeleitet. Wie der Hessische Rundfunk berichtete, wurde der 28 Jahre alte Türke noch am gleichen Abend in seiner Wohnung gefasst. Die Tatwaffe konnte noch nicht sichergestellt werden. Die Hintergründe der Tat sind nach wie vor unklar. Die Umstände der Tat scheinen aber auf eine psychische Krankheit hinzudeuten. Bereits zuvor war Gökhan wegen kleinerer Delikte wie Diebstahl und Betrug polizeilich in Erscheinung getreten.
Am Montagabend trafen sich erschütterte Gemeindemitglieder im Klinikum Kassel und beteten für die Genesung des beliebten Kaplans. Nach ersten Informationen ist die Notoperation zufriedenstellend verlaufen.
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