Ordensgemeinschaften in Deutschland

Missionsbenediktiner von St. Ottilien gründen Kloster auf Kuba

Der Kuba-Besuch von Papst Johannes Paul II. vor zehn Jahren hat gezeigt, wie stark die katholische Kirche in dem sozialistischen Staat ist. Dies wird nun auch an der Gründung eines neues Klosters erkennbar ...

Der Kongregationsrat der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien hat beschlossen, noch in diesem Jahr eine benediktinische Niederlassung auf Kuba zu gründen. Dies teilte der Präses der Kongregation, Erzabt Jeremias Schröder OSB, während der Frühjahrstagung in Damme (oldenburger Münsterland) mit. Auf Bitte des Erzbischofs von Havanna, Jaime Kardinal Ortega y Alamino, werden vorerst vier Mitbrüder aus verschiedenen Klöstern der Kongregation nach Kuba ausgesandt, um die Gründung vorzunehmen.

Die Einrichtung soll geistliche Impulse in die Gesellschaft ausstrahlen und zu einem Zentrum werden, in das die Menschen kommen sollen, um ihren Glauben zu vertiefen, und das Pfarrern und Ordensmitgliedern die Möglichkeit zu geistiger Festigung bietet. Dabei wird der in benediktinischer Gemeinschaft gelebte Alltag und die im benediktinischen Geist gefeierte Liturgie vorbildhaft wirken ("ora et labora" - "bete und arbeite"). Die Gemeinschaft versteht sich demnach aber auch als missionarisch und wird sich engagieren, um den christlichen Glauben in einem zum Teil säkularisierten Land anzubieten.

Erzabt Jeremias freut sich über die neuen Möglichkeiten in Kuba: "Die Rolle der Kirche in der Gesellschaft wird nun auch in Kuba nicht mehr abgelehnt, sondern wieder wertgeschätzt. Es ist dem Kardinal gelungen, eine vernünftige Ebene der Verständigung mit der Regierung zu erreichen. So hat sich der Umgang mit der Kirche in Kuba deutlich verbessert, und man kann sagen: ,liberalisiert'. Das hängt auch mit dem Besuch Papst Johannes Paul II. im Januar 1998 zusammen. Ein weiterer Impuls war sicherlich auch der Besuch von Tarcisio Kardinal Bertone, anlässlich des zehnten Jahrestages des Papstbesuchs in diesem Frühjahr." Bertone ist amtierender vatikanischer Kardinalstaatssekretär.

Man habe, so der Erzabt weiter, nach dem Besuch des Papstes erkannt, wie stark die katholische Kirche in Kuba noch immer sei: "Das hat beim Regime einige Überraschungen ausgelöst. Und ich hoffe, dass der Prozess der Öffnung nun weitergeführt wird. Es gibt sogar Unterstützung seitens der Regierung für unsere Gründung in Kuba - beispielsweise im Abbau bürokratischer Hindernisse." (St. Ottilien)

Weitere Informationen über die Missionsbenediktiner von St. Ottilien sind auf deren Internetpräsenz erhältlich.