Mönch ärgere dich nicht
Vom 28. August bis 20. November 2022 zeigt das Museum Abtei Liesborn in Kooperation mit dem Projekt Boardgame Historian und dem Institut für Historische Theologie und ihre Didaktik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster eine Ausstellung zu modernen Gesellschaftsspielen mit kirchengeschichtlichen Bezügen. Passend zum Ort der ehemaligen Benediktinerabtei Liesborn liegt der Schwerpunkt auf Spielen, die einen Fokus auf Klöster, Mönche und Nonnen legen.
Das Kloster als handfestes Wirtschaftszentrum oder geheimnisvoller Ort steht hierbei oft im Mittelpunkt des Spielgeschehens. Daher wird auch der Frage nachgegangen, welche Bilder vom klösterlichen Leben und Wirken dort zu finden sind und vermittelt werden und wie sie sich zur tatsächlichen Klosterkultur und Klostergeschichte verhalten.
Der katholische Theologe und Kunsthistoriker und Lukas Boch erforscht die Darstellung kirchlicher Motive in modernen Brettspielen. Dabei können sich historische Elemente mit der christlichen Mythologie verbinden und bisweilen zu einer düsteren Phantasy-Kulisse führen.
Immer wieder begegnen ihm Klosterklischees, die ihre Wurzeln bereits im Mittelalter haben. Der dickbäuchige, biertrinkende Mönch beispielsweise ist laut Boch ursprünglich ein Topos der Reformation, den die Protestanten zur Diskreditierung katholischer Ordensmänner etablierten. Trete in einem Spiel ein Mönch auf, werde er in 70 Prozent der Fälle mit Bier in Verbindung gebracht, so der Forscher.
Das Thema Kloster kann in den vorgestellten Spielen der Ausstellung auf unterschiedliche Arten umgesetzt sein: vom Erstellen einer Handschrift in der klösterlichen Schreibwerkstatt über das Brauen von Bier bis hin zum Unterhalt und Ausbau einer Klosteranlage. Im Rahmen des umfangreichen Begleitprogramms können Besucherinnen und Besucher u.a. einzelne Spiele näher kennenlernen, Spieleautoren und Spieledesigner treffen sowie erleben, wie ein Spiel entsteht.
Zur Website des Museums Abtei Liesborn
(Mit Material von Museum Abtei Liesborn und WDR Lokalzeit, 18.2.22)