Am gestrigen Samstag, 21. April 2018, fand zum zweiten Mal der bundesweite "Tag der offenen Klöster" statt - rund 250 Klöster in Deutschland öffneten ihre Türen. Oft wurden Einblicke in Klosterbereiche ermöglicht, die normalerweise für die Öffentlichkeit unzugänglich sind. In großen Ordenshäusern und Abteien nutzten vielerorts mehrere hundert Menschen die Angebote. Auch in kleinen Kommunitäten nahmen viele Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit zur direkten Begegnung mit den Ordensfrauen oder -männern wahr. Insgesamt haben bundesweit über 30.000 Menschen die Klöster besucht. Bei überall strahlendem Sonnenschein konnten auch Klostergärten besucht werden und Begegnungen und vielfältige Gespräche dort stattfinden. Viele Angebote waren von Musik, Meditation und Gottesdiensten geprägt.
Erfreut zeigten sich die Schwestern und Ordensmänner durchweg über das große Interesse an der Lebensform als Ordensfrau oder Ordensmann. Vielerorts hatten sich mehrere Gemeinschaften zu einer gemeinsamen Programmgestaltung zusammengetan. So waren in Schwäbisch Gmünd Schwestern der ewigen Anbetung, Heilig Geist Schwestern und Vinzentinerinnen am gemeinsamen Programm beteiligt; der Oberbürgermeister der Stadt hatte die Schirmherrschaft übernommen und ein Bus-Shuttle verband die verschiedenen Klöster.
Unter den Besuchern waren Menschen aus der direkten Umgebung der Klöster, die die Gelegenheit nutzten, die Ordensleute in ihrer Nachbarschaft und deren Leben kennenzulernen. Vielfach reisten die Gäste aber auch von weit her an. Der Tag bot zudem Möglichkeiten zur Begegnung mit Menschen anderer Religionen und Konfessionen und mit Nichtglaubenden. Über ein Gespräch mit jungen Syrern berichtet z.B. Sr. Annemarie vom Institut St. Dominikus in Speyer: "Sie haben begriffen, dass wir wie eine Familie zusammenleben und dass unser Leben von unserem Glauben geprägt ist."
Die Gründe, die Klöster zu besuchen, waren so unterschiedlich, wie die Menschen, die kamen. Manche wollten einfach einen Blick hinter die Klostermauern werfen, andere interessierten sich für das Leben der Ordensleute. Wichtiger als die schönen klösterlichen Gebäude waren vielfach die persönlichen Gespräche und die Frage nach dem Leben im Orden. Auch die Gäste brachten persönliche Lebensthemen mit, die zur Sprache gebracht oder in Räumen der Stille vor Gott getragen werden konnten.
In manch einem Kloster äußerten die Menschen Interesse an der Frage, wie die Spiritualität der Ordensfrauen und -männer in ihrem eigenen Alltag aufgegriffen und gelebt werden könne. Auch eigenes Interesse an der Lebensform in einer Ordensgemeinschaft wurde artikuliert. Jugendliche informierten sich über Möglichkeiten, als "Missionarinnen und Missionare auf Zeit" mit einer Ordensgemeinschaft eine Zeit im Ausland zu verbringen.
Organisiert wurde der "Tag der offenen Klöster" durch die Deutsche Ordensobernkonferenz in Zusammenarbeit mit den beteiligten Klöstern und Ordensgemeinschaften. In den kommenden Tagen wird eine Bildergalerie mit Fotos der Begegnungen auf der Internetseite www.tag-der-offenen-klöster.de freigeschaltet.
Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit rund 15.000 Ordensfrauen und rund 3.800 Ordensmännern, die in knapp 1700 klösterlichen Niederlassungen leben.