Ausgabe 4/2022
Themenschwerpunkt: Ars moriendi - als vivendi: Vom Umgang mit dem Tod und dem Aufbruch ins Neue
Die neue Ausgabe ist einem Thema gewidmet, über das zu sprechen oft unangenehm erscheint: Wie gehen wir mit dem Tod um? Zumal wenn es um die eigene Ordensgemeinschaft geht? Wenn eine ganze Ordensgemeinschaft an ihr Ende kommt? Im Vorwort des Heftes meldet sich der DOK-Vorsitzende, Br. Andreas Murk OFMConv., zu Wort:
„Nein. Ich will das nicht lesen. Das war zugegebenermaßen mein erster Impuls schon nach der Ankündigung der „Kunst des Sterbens“ in der letzten Ausgabe der Ordenskorrespondenz. Ich will das nicht lesen, auch wenn ich nun merke, dass ich viele der Verfasser und Autorinnen persönlich kenne und obendrein schätze. Aber gleich im ersten Beitrag ist die Rede vom Tod des Viertels einer Provinz in nur einem Jahr, es geht weiter mit „sterbenden Ordensgemeinschaften“, Sterbesplittern und Heimgängen – und selbst wenn immer auch vom Licht und von der Hoffnung die Rede ist: Sehr konkrete Einblicke in eine Gemeinschaft, die keine Leitung aus dem Kreis der Schwestern mehr findet, lassen erahnen, wie mühsam solche Prozesse des Wenigerwerdens sind – selbst wenn man schließlich vielleicht einen guten Weg für alle findet.“
Am Ende muss man sich dem stellen, was ist. Zwar falle es ihm schwer, sich mit den Sterbeprozessen in den Gemeinden umzugehen, stellt Br. Andreas fest. Andererseits halte er Beerdigungen in seinem pastoralen Dienst umso lieber. Er zitiert einen Pfarrer zu seiner Erfahrung, die einen guten Einstieg in den Themenschwerpunkt dieser OK-Ausgabe bietet: "Ich halte gerne Beerdigungen. Für mich ist das ein Teil des Herzstücks meines Dienstes. Und meine Erfahrung ist, dass im Angesicht des Todes nur das zählt, was wirklich ist. Hier zeigt sich das Leben in seiner Pracht und in seinem Elend".
In der Rubrik „Ordensleben“ des Heftes wird auf Themen des Studienteils der diesjährigen DOK-Mitgliederversammlung eingegangen. Ein Artikel von Andreas Lob-Hüdepohl schärft - wie auch ein Beitrag von Albert-Peter Rethmann und Peter-Felix Ruelius - den Blick auf den expliziten Sterbewunsch, mit dem so schwer umzugehen ist sowie auf die politische Debatte zum assistierten Suizid. Schließlich gibt ein Beitrag einen Überblick über ein von der DOK gefördertes Projekt zur wissenschaftlichen Untersuchung missionsgeschichtlicher Sammlungen.