Ausgabe 2/2023
Themenschwerpunkt: Krieg und Frieden
Die Ausgabe befasst sich insbesondere mit dem Thema „Krieg und Frieden“. Diese Thematik scheint nie an Aktualität zu verlieren; Ordensleute sind an den Krisenherden dieser Welt präsent. So ist der Krieg nicht nur im Alltag von Gemeinschaften eine Realität, sondern er prägt auch ihr Apostolat. Im Vorwort des Heftes schreibt der Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, Br. Andreas Murk OFMConv.:
(…) Der 24. Februar 2022 brachte mit dem von Wladimir Putin befohlenen Überfall auf die Ukraine eine dramatische Wende, vielleicht sogar eine Zeitenwende. Nach wie vor wird gemordet und gebombt. Und selbst wenn zwischen dem Schreiben dieser Zeilen und dem Versand des Heftes noch einige Zeit liegt: Es sieht weiß Gott nicht nach Frieden aus. Eine Tatsache, die uns zu diesem Heftthema motiviert hat. Ein erster Blick auf die Beiträge macht aufmerksam: So schrecklich und so nah das Leid in der Ukraine ist und so dramatisch wir die Auswirkungen auch bei uns spüren – viele andere Länder dieser Welt leben nicht im Frieden, haben aber das mediale Interesse längst verloren. Die Situation in Syrien mag uns noch einigermaßen vertraut sein. Aber wer kann zu den blutigen Auseinandersetzungen in der Zentralafrikanischen Republik wirklich Auskunft geben? Ein weiterer Beitrag gibt uns einen Einblick in den christlich-islamischen Dialog im krisengeschüttelten Mali. Beim Artikel zur Flüchtlingsarbeit der Abtei St. Scholastika habe ich mich gefreut, wieder einmal etwas von diesem Kloster in Dinklage zu lesen. Wer den Bericht – inklusive Nachtrag – bis zum Ende liest, kann nicht ungerührt bleiben. Und inmitten aller Artikel rund um Krieg und Frieden stolpere ich dann über die Überschrift „Über Konflikte in monastischen Gemeinschaften“. Und sofort fallen mir ganz konkrete Erlebnisse auch in meiner nicht-monastischen Gemeinschaft ein. Mit dem Autor verbindet mich offenbar die Erfahrung – trotz späteren Eintritts –, dass nicht jede Ansicht aus dem politischen Farbenspektrum ohne weiteres vertreten werden durfte und es dann schon mal zu Konflikten kam. Tempi passati. Was die Klöster in Deutschland betrifft, scheint mir: Heute geht es friedlicher zu.
Der „Weltfrieden“ bleibt aber wohl doch vor allem – leider – eine Sehnsucht. Da kann das Beten, vielleicht auch ein kriegerisch-kämpfendes, durchaus ein Weg sein, für den Menschen sich entscheiden. Und sicher gehört auch das intellektuelle Ringen angesichts des Gewalt-Dilemmas, mit dem diese Ausgabe der Ordenskorrespondenz beginnt, in die je persönliche Auseinandersetzung zwischen Krieg und Frieden hinein.