Ordensgemeinschaften in Deutschland

Zahl der Kloster-Gastaufenthalte nach der Corona-Zeit erholt

Umfrage zeigt: Interesse an Klosteraufenthalten wieder hoch – neue Auflage der Broschüre „Atem holen“ mit über 170 Angeboten der Ordensgemeinschaften erschienen – erstmals auch Häuser evangelischer Kommunitäten aufgeführt

Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) zeigt, dass ein Gastaufenthalt im Kloster weiterhin von vielen Menschen geschätzt wird. Die Zahl der Gäste in den Klöstern erholt sich nach der Coronazeit.

Mitten in der Urlaubszeit ist eine Neuauflage der Broschüre „Atem holen“ erschienen. Darin sind mehr als 170 Adressen klösterlicher Niederlassungen in Deutschland aufgeführt, die Gastaufenthalte anbieten. Rund 20 % der Häuser haben an einer kleinen Umfrage anlässlich der Neuauflage teilgenommen. Allein in diesen Klöstern und ihren Gästehäusern waren im Jahr 2022 über 120.000 Menschen zu Gast. Gegenüber der Coronazeit berichten die Klöster und Ordenshäuser für das Jahr 2022 von überwiegend steigenden Zahlen. Auch im Vergleich zur Zeit vor Corona zeigen sich in der Mehrzahl der Häuser die Gästezahlen erholt.

Einige Gemeinschaften berichten allerdings auch, Angebote seien im Jahr 2022 zunächst noch zögernd wieder angenommen worden. Verbreitet gab es zunächst nach Corona noch Unsicherheiten. Mehrere Ordensgemeinschaften haben vor diesem Hintergrund – und angesichts des hohen Alters von Schwestern und Brüdern – in den vergangenen Jahren ihre Angebote für Gastaufenthalte beendet. Einige Klöster beherbergen stattdessen Menschen im Kirchenasyl, andere haben nach Beginn des Krieges in der Ukraine – wie oftmals bereits 2015 – erneut Flüchtlinge in ihren Gästebereichen aufgenommen.

Gemeinschaften, die an der Umfrage teilgenommen haben, berichten gegenüber der Zeit vor Corona von einem höheren Interesse an Einzelgesprächen mit den Ordensfrauen und -männern sowie an geistlicher Begleitung. Jedoch suchten viele der Gäste der Klöster und klösterlichen Gästehäuser auch einfach Erholung (über 30 %), knapp ein Viertel war auf der Suche nach geistlichen Erfahrungen. Klosterbesuche sind nicht an Altersgrenzen gebunden: Etwa 50 % der Gäste war zwischen 30 und 60 Jahre alt, rund 20 % war unter 30 und rund 30 % über 60 Jahre alt. Neben Christen (knapp 80 %) waren auch Menschen anderer Religionszugehörigkeit oder ohne eine solche zu Gast.

Erstmals in der Broschüre vertreten sind auch Häuser und Gastaufenthaltsangebote evangelischer Kommunitäten. Um die Auswahl zu erleichtern, finden sich bei den Einträgen der einzelnen Klöster Angaben, ob Jugendgruppen, Familien, Paare und/oder Einzelgäste aufgenommen werden. Weiter informieren die Gemeinschaften darüber, wo die Gäste untergebracht werden (Gästehaus/Gastbereich/Klausur), ob es behindertengerechte Zimmer gibt, eine Mitarbeit möglich ist und ob die Möglichkeit zur persönlichen Begleitung besteht. Einen regionalen Überblick über die in der Broschüre verzeichneten Klöster ermöglicht die Auflistung der Häuser nach Postleitzahlen am Ende der Broschüre.

Die Broschüre „ATEM HOLEN“ wird kostenlos herausgegeben und kann unter folgender Adresse bestellt werden: Deutsche Ordensobernkonferenz, Wittelsbacherring 9, 53115 Bonn, E-Mail: info(at)orden.de

Neben der Broschüre bietet die Deutsche Ordensobernkonferenz auf ihrer Internetseite unter https://www.orden.de/ordensleben/zu-gast-im-kloster/   eine Online-Suche nach Klöstern an, die Gastaufenthalte in ihrem Haus ermöglichen. Sämtliche in der Broschüre angegebenen Adressen finden sich auch dort.