„Alles aus Liebe tun, nichts aus Zwang!“
Dieses Wort stammt von unserem Namenspatron, dem hl. Franz von Sales (1567-1622), dessen 400. Todestag wir in diesem Jahr begehen. Er hat es in einem seiner ersten Briefean die hl. Johanna Franziska von Chantal (1572-1641) geprägt, deren geistliche Begleitung er im Jahre 1604 übernommen hatte. Bischof Franz erfuhr die junge Baronin aufgrund einer fehlgeleiteten Führung als sehr ängstlich und skrupelhaft. Und darum legte er ihr in einem seiner ersten seelsorglichen Briefe das zitierte Wort ans Herz. Und tatsächlich blühte Johanna Franziska unter Franz‘ liebevoller und wertschätzender Begleitung auf und wurde zu einer mutigen und tatkräftigen Ordensfrau.
„Alles aus Liebe tun, nichts aus Zwang!“ Das ist ein weises Wort, das gerade auch heute für uns eine hohe Relevanz hat. Letztlich macht uns doch nur Freude, was wir gern und aus Liebe tun. Wenn wir etwas nur machen, weil es vorgeschrieben ist oder weil „die Pflicht uns dazu ruft“, dannist unser Handeln leicht angepasst und seelenlos. Was wäre z.B. eine Freundschaft noch wert, die nicht mehr auf Liebe beruhte, sondern ausschließlich auf einem Pflichtgefühl?! Undeine helfende oder eine pastorale Tätigkeit ohne die entsprechende selbstlose Liebe zu den anvertrauten Menschen wäre höchstens ein „Job“ zum Geldverdienen, könnte aber nur wenig bewirken.
„Alles aus Liebe tun, nichts aus Zwang!“ Dieses Wort könnte auch eine Orientierung sein in den vielen Fragen, die uns während der Pandemie umtreiben und die das soziale Miteinander in Gesellschaft und Kirche stark belasten. Wie sehr ändert sich doch der Blick, wenn ich die verschiedenen Schutzmaßnahmen nicht als staatliche Schikane sehe, sondern als Akt meiner Verantwortung für meine leibliche Unversehrtheit und die meiner Mitmenschen! Und wie anders wird das Empfinden, wenn ich die Corona-Schutzimpfung nicht als Muss betrachte, sondern als einen Akt der Liebe, wie es uns Papst Franziskus ans Herz gelegt hat.
Tun wir, was wir zu tun haben, „liebe-voll“, dann wird sich vieles in uns und um uns herum verändern und unser eigenes Reden und Handeln werden fruchtbar sein.